Glücksatlas: Deutsche unglücklich mit Einkommen

Schild mit "Love Life"
gemeinfrei via unsplash / Bernard Hermant
Was bedeutet eigentlich "Glück"? Ist es ein Maßstab für das Wohlsein oder nur ein kurzer Augenblick der Freude? Für den "Glücksatlas" wurden von Juli 2024 bis Juni 2025 13.905 Menschen befragt.
Glücksatlas 2025
Glücksatlas: Deutsche unglücklich mit Einkommen
Die Lebenszufriedenheit in Deutschland hat sich laut dem "SKL Glücksatlas" im Vergleich zum vergangenen Jahr kaum verändert. Während die Zufriedenheit in Westdeutschland nur leicht stieg, wurden vor allem die Menschen in Ostdeutschland zufriedener.

Die Lebenszufriedenheit in Deutschland hat sich laut dem "SKL Glücksatlas" im Vergleich zum vergangenen Jahr kaum verändert. Mit 7,09 Punkten von maximal 10 Punkten seien die Menschen in Deutschland geringfügig zufriedener als 2024 (7,06 Punkte), sagt der wissenschaftliche Leiter der Studie, Bernd Raffelhüschen, am Montag in Berlin.

Zufriedener waren die Deutschen in den vergangenen Jahren nur beim Allzeit-Hoch vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 (7,14 Punkte). Während die Zufriedenheit in Westdeutschland nur leicht um 0,02 Punkte auf 7,15 stieg, wurden vor allem die Menschen in Ostdeutschland zufriedener. Der Wert verbesserte sich um 0,12 Punkte auf 6,91.

Neben der allgemeinen Lebenszufriedenheit erhebt der "Glücksatlas" auch die Zufriedenheit in den Bereichen Arbeit, Familie, Freizeit und Einkommen. Insgesamt zeige der Trend in fast allen Lebensbereichen leicht nach oben, nicht jedoch bei der Einkommenszufriedenheit. Diese sank deutlich um 0,21 Punkte auf 6,60 und liegt damit um 0,58 Punkte unter dem Wert von 2019.

In Hamburg sind die Menschen am glücklichsten

Unter den Bundesländern hat Hamburg (7,33 Punkte) seinen ersten Platz vor Bayern (7,21 Punkte) verteidigt. Einen großen Sprung machte Thüringen. Das Land verbesserte sich von Platz elf auf Platz sechs. Auch die Brandenburger wurden zufriedener und schoben sich vom zehnten auf den siebten Platz. Sachsen-Anhalt verlor die meisten Plätze und fiel vom siebten auf den elften Rang ab. Die "rote Laterne" hat weiterhin Mecklenburg-Vorpommern (6,06 Punkte). Für den "Glücksatlas" wurden von Juli 2024 bis Juni 2025 13.905 Menschen befragt.

Seit 2011 untersucht der "SKL Glücksatlas" (bis 2021 Deutsche Post Glücksatlas) eigenen Angaben zufolge mit externen und eigenen Umfragen das Lebensglück in Deutschland. Die Lebenszufriedenheit wird dabei mit einem Wert von null (überhaupt nicht zufrieden) bis zehn (völlig zufrieden) angegeben. Auf den Höchstwert im Jahr 2019 (7,14 Punkte) folgte die Corona-Pandemie mit einem Allzeit-Tief von nur 6,58 Punkten.

Neben dem Bundesdurchschnitt werden auch die glücklichsten Bundesländer und Städte ermittelt. Durch das Messen von objektiven Kriterien der Lebensqualität, wie Kaufkraft oder Sicherheit, könne zudem ein Vergleich mit dem subjektiven Glücksgefühl der jeweiligen Einwohnerinnen und Einwohner gezogen werden. Neben dem deutschlandweiten Glücksatlas werden auch weitere Studien veröffentlicht.

So zeigte eine Untersuchung, dass arbeitstätige Rentner glücklicher sind als nicht-arbeitstätige Ruheständler. Auch zwischen Fußballschauen und der Lebenszufriedenheit besteht demnach ein Zusammenhang - Fans, die oft ein Spiel sehen, sind statistisch betrachtet glücklicher. Die Glücksforschung wird in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg unter Leitung von Bernd Raffelhüschen betrieben.