Berlin (epd). Umweltminister Carsten Schneider (SPD) sieht die Haltung von US-Präsident Donald Trump zum Klimawandel als Chance für die EU. Trump mache den Europäern „ein Riesengeschenk“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Der US-Präsident lege bei erneuerbaren Energien und anderen Zukunftstechnologien „den Rückwärtsgang“ ein. Zugleich seien die Europäer, zusammen mit den Chinesen, führend bei den sauberen Technologien. Dadurch könnten sie neue Arbeitsplätze schaffen.
Trump hatte zuletzt den Klimawandel vor den Vereinten Nationen als „Schwindel“ bezeichnet. Nach seinem zweiten Amtsantritt im Januar ordnete er den erneuten Austritt seines Landes aus dem Pariser Klimaabkommen an.
Schneider erklärte: "Was aus den USA an Wissenschaftsfeindlichkeit in die Welt posaunt wird, rüttelt an den Grundfesten unserer Kultur der Aufklärung.' Deutschland müsse jetzt versuchen, Europa zusammenzuhalten und die gemeinsamen Interessen durchzusetzen.
Mit Blick auf die Ziele zur Reduktion von Kohlendioxid betonte Schneider, dass die EU nun einen weiteren Schritt machen werde: „Wir als Bundesregierung unterstützen den Vorschlag der EU-Kommission, bis 2040 bei den Treibhausgasen 90 Prozent Minderung zu erreichen“, sagte der Minister. „Das liegt auch auf dem Weg zu unserem Ziel in Deutschland. Wir wollen ja in Europa gemeinsam vorgehen, um faire Bedingungen für alle zu haben.“
Die gemeinsamen CO2-Reduktionsziele sind innerhalb der Europäischen Union umstritten. Deutschland will bis 2040 seine Treibhausgase um mindestens 88 Prozent im Vergleich zu 1990 mindern und bis 2045 Treibhausgas-Neutralität erreichen.
