Weltkirchenrat gratuliert designierter Erzbischöfin von Canterbury

Weltkirchenrat gratuliert designierter Erzbischöfin von Canterbury

Genf, London (epd). Der Weltkirchenrat hat der anglikanischen Bischöfin Sarah Mullally zur Ernennung als Erzbischöfin von Canterbury gratuliert. „Sie übernehmen diese große Verantwortung in einer herausfordernden Zeit“, erklärte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), der südafrikanische Theologe Jerry Pillay, in Genf. Als erste Frau in dieser wichtigen Rolle möge sie der Kirche helfen, neues Vertrauen aufzubauen. Der ÖRK umfasst derzeit 356 Mitgliedskirchen mit weltweit mehr als 580 Millionen Christen.

Die 63-jährige Mullally wird als erste Frau an der Spitze der Kirche von England stehen. Mullally ist seit 2018 Bischöfin von London. Vor ihrer Ordination im Jahr 2001 war sie Leitende Krankenschwester im Gesundheitsministerium und hatte sich auf die Krebspflege spezialisiert. Mullally ist die 106. Person in dem erzbischöflichen Amt. Sie soll am 25. März 2026 in der Kathedrale von Canterbury in ihr Amt eingeführt werden.

Bischöfin Mullally folgt Justin Welby, der im November überraschend von seinem Amt zurücktrat. Der heute 69-Jährige reagierte damit auf Vorwürfe, sexuellen Missbrauch jahrelang vertuscht zu haben. Hintergrund war eine Untersuchung über einen mit der Kirche von England verbundenen Missbrauchstäter. Welby erklärte, er übernehme die persönliche und institutionelle Verantwortung für seine Rolle in dem Missbrauchsfall.

Das Amt der Erzbischöfin von Canterbury vereint viele Funktionen, darunter die des Diözesanbischofs der Diözese Canterbury, Primas von ganz England sowie Ehrenprimas der weltweiten Anglikanischen Gemeinschaft, die aus rund 80 bis 85 Millionen Menschen in 165 Ländern besteht.