Sozialverband: Debatte um Pflegegrad 1 nicht nachvollziehbar

Sozialverband: Debatte um Pflegegrad 1 nicht nachvollziehbar

Berlin (epd). Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland, wendet sich dagegen, den Pflegegrad 1 aus Kostengründen infrage zu stellen. Die „Schocknachricht“ vom Wochenende, dass das erwogen werde, verunsichere die Menschen, sagte Engelmeier am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Der Pflegegrad 1 entlaste vor allem pflegende Angehörige, es sei „sehr ärgerlich“ und nicht nachvollziehbar, über diese Leistung zu debattieren.

Der Pflegegrad 1 ist die niedrigste Stufe der fünf Pflegegrade. Rund 861.000 Menschen waren zu Jahresende 2024 dort eingestuft. Die Einstufung ist seit 2017 möglich für Menschen, die nur verhältnismäßig geringe Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder ihrer Fähigkeiten aufweisen. Leistungen werden zur Unterstützung, Beratung und Schulung der Pflegebedürftigen und der Pflegenden gewährt, auch Zuschüsse zu baulichen Veränderungen in der Wohnung sind möglich.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) reagierte zurückhaltend auf die Medienberichte über eine mögliche Abschaffung des niedrigsten Pflegegrades. „Wir werden den Menschen nicht über Nacht etwas wegnehmen“, sagte sie bei RTL/ntv. Dem ZDF sagte sie zu geplanten Reformen bei der Pflege: „Es steht aktuell noch gar nicht konkret fest, wo wir ansetzen.“