Stuttgart (epd). Die Ökumenische Bibelwoche 2025/2026 nimmt einen jüdischen Fokus ein. Dieses Jahr drehe sich alles um das Buch Ester aus dem hebräischen Teil der Bibel, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft am Dienstag in Stuttgart mit: „Wie gehen wir mit unserer Identität und unserem Glauben um, wenn unsere Herkunft und unsere Überzeugungen uns in Gefahr bringen können?“ Im Buch Ester wird berichtet, wie Ester, die Gemahlin des persischen Königs, die Juden Persiens vor der Verfolgung durch den Hofbeamten Haman rettet. Das jüdische Purimfest geht direkt auf die Ereignisse zurück, die im Buch Ester erzählt werden.
Die Auslegung des Buches Ester für die Bibelwoche stamme von der jüdischen Exegetin Annette M. Boeckler, hieß es weiter. Ihre Auslegung bringe die jüdische Tradition ins Gespräch und eröffne einen ungewohnten Zugang zu den biblischen Texten, so die Bibelgesellschaft. Boeckler ist regelmäßig in der NDR-Sendung „Schabbat Schalom“ zu hören und Teil des Organisationsteams der internationalen jüdisch-christlichen Bibelwoche.
Die Überschrift zur Ökumenischen Bibelwoche 2025/2026 lautet „Vom Feiern und Fürchten“. Die Aktionswoche wird in den meisten Gemeinden traditionell an einem flexibel wählbaren Termin gefeiert, meist im Frühjahr oder rund um den sogenannten Ökumenischen Bibelsonntag, der auf den letzten Sonntag im Januar fällt. Die Ökumenische Bibelwoche gehört in vielen Gemeinden zum festen Bestandteil des ökumenischen Miteinanders. Christinnen und Christen aus verschiedenen Konfessionen lesen gemeinsam in der Bibel, tauschen Gedanken über die Texte aus und erleben Gemeinschaft im Glauben.