Adidas entschuldigt sich bei indigenem Dorf

Claudia Sheinbaum und Mariana Núñez zeigen auf einer Pressekonferenz ein Bild von den Sandalen Oaxaca Slip-On von adidas
-/Presidencia de México/dpa
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum (l.) und die Vizeministerin für kulturelle Entwicklung, Mariana Núñez, zeigen auf einer Pressekonferenz ein Bild von den Sandalen Oaxaca Slip-On von adidas. (Archivfoto)
Sandalen-Plagiat
Adidas entschuldigt sich bei indigenem Dorf
Der Sportartikelkonzern Adidas hat vor einer versammelten indigenen Gemeinde in Mexiko für die unerlaubte Aneignung eines Schuh-Designs um Entschuldigung gebeten. Die Sandale "Oaxaca Slip-On" sei in Anlehnung an ein Design entworfen worden, das aus der Tradition eines Zapoteken-Dorfes in Villa Hidalgo Yalálag stamme.

Wie das Nachrichtenportal "Infobae" berichtete, räumte Karen González als Vertreterin von Adidas Mexiko am Mittwoch (Ortszeit) in der Gemeinde im südlichen Bundesstaat Oaxaca ein: "Wir sind uns bewusst, dass diese Situation Unbehagen ausgelöst haben könnte, und entschuldigen uns dafür öffentlich."

An der feierlichen Zeremonie nahmen die Vertreter der indigenen Behörden und des Nationalen Instituts für Urheberrecht teil sowie rund 85 Schuhmacherfamilien des Dorfes, welche die traditionellen gewebten Huarache-Sandalen seit Generationen herstellen. Der Bürgermeister Erick Ignacio Fabián dankte dem deutschen Sportartikelkonzern für seine Bereitschaft zum Dialog.

González bekräftigte die Absicht des Unternehmens, in Zukunft mit der Gemeinde "respektvoll" zusammenarbeiten zu wollen. Über eine Vereinbarung zur Wiedergutmachung zwischen Adidas und der Gemeinde wurde bisher nichts Genaues bekannt. 

Schon vor der Zeremonie in Villa Hidalgo Yalálag hatte der US-amerikanische Designer Willy Chavarría für die kulturelle Aneignung um Entschuldigung gebeten, Adidas hatte das Modell kurz nach der Präsentation vom Markt genommen.

Der Fall reiht sich ein in eine Liste von Modeunternehmen, die in den vergangenen Jahren von indigenen Gemeinden Mexikos der kulturellen Aneignung bezichtigt wurden, darunter Firmen wie Zara, Louis Vuitton und Levi Strauss. In mehreren Fällen nahmen auch diese Unternehmen die kritisierten Kleidungsstücke vom Markt.