Nairobi, Kinshasa (epd). Die Vereinten Nationen haben den Angriff auf eine Kirche in der Demokratischen Republik Kongo mit Dutzenden Toten verurteilt. Bei der Attacke der islamistischen ADF-Miliz in der nordöstlichen Provinz Ituri seien mindestens 43 Menschen getötet worden, teilte die UN-Mission Monusco in der Nacht auf Montag auf der Internetplattform X mit. Demnach wurden bei dem Angriff in der Stadt Komanda auch mehrere Personen entführt sowie Häuser und Läden in Flammen gesetzt.
Gezielte Angriffe gegen wehrlose Zivilisten seien eine Verletzung „aller Menschenrechtsstandards“ und des Völkerrechts, erklärte die Leiterin der UN-Mission, Vivian van de Perre. Nach Angaben von Monusco sind unter den Toten neun Kinder und 19 Frauen. Dabei bezog sich die Friedensmission auf offizielle Angaben.
Der Angriff ereignete sich in der Nacht auf Sonntag. Laut einem Bericht des UN-finanzierten Senders Radio Okapi wurden auch in den abgebrannten Häusern und Geschäften nahe der katholischen Kirche mehrere Leichen gefunden. Die ADF-Miliz (Allied Democratic Forces) ist eine ursprünglich ugandische Terrorgruppe, die im Ostkongo aktiv ist und dem „Islamischen Staat“ (IS) nahesteht. In der Region herrscht seit Jahrzehnten Gewalt, weil die Armee und zahlreiche Milizen um die Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen kämpfen.
International war der Ostkongo zuletzt vor allem wegen des Vormarsches der M23-Rebellen in den Schlagzeilen. Mit Unterstützung aus Ruanda hat die Rebellengruppe seit Januar große Geländegewinne in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu gemacht und unter anderem die Millionenstadt Goma erobert.