Berlin, Spremberg (epd). Nach rechtsextremen Vorfällen im südbrandenburgischen Spremberg hat die parteilose Bürgermeisterin Christine Herntier von einem Angriff auf ihre Stadt gesprochen. „Die Lage ist ernst“, sagte die 68-Jährige am Samstag dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).
Herntier hatte sich kürzlich mit einem Appell an die Öffentlichkeit gewandt, da die Lausitzer Stadt mit rechten Stickern, Plakaten und Graffitis überzogen werde, insbesondere von der rechtsextremen Kleinstpartei Der Dritte Weg. Deren Anhänger würden Jugendliche offen auf der Straße ansprechen und rechtsextreme Inhalte bis in die Schulen tragen, erklärte Herntier.
Am Freitag habe ein Krisentreffen mit Vertretern der Stadt, der Landesregierung, der Polizei, dem Verfassungsschutz und dem Schulamt stattgefunden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) habe demnach der Stadt seine Unterstützung im Kampf gegen Rechtsextremismus zugesagt.
Bei dem Krisentreffen seien erste konkrete Maßnahmen beschlossen worden, vor allem im Bildungsbereich. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Sozialarbeiter sollen gezielt aufgeklärt und gestärkt werden.