Berlin (epd). Der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, will bei der geplanten Gesundheitsreform nicht über Leistungskürzungen sprechen. „Über Leistungskürzungen zu diskutieren, ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg. Wir müssen vielmehr darüber diskutieren, wie wir das vorhandene Geld besser und zielgenauer einsetzen“, sagte er dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag)
Dafür seien „endlich echte Reformen im Gesundheitssystem“ nötig, die Zeit bräuchten. Kurzfristig müsse es darum gehen, die gesetzliche Krankenversicherung finanziell zu entlasten.
Vorschläge dazu lägen auf dem Tisch. „Dazu gehört die Anhebung des Herstellerrabatts, den pharmazeutische Unternehmen auf Arzneimittel zahlen, und die Senkung der Mehrwertsteuer auf Arznei- und Hilfsmittel“, sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Baas. Außerdem müsse der Staat „endlich seiner finanziellen Verantwortung nachkommen und kostendeckende Beiträge für Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld zahlen“. Der Staat schulde den gesetzlichen Krankenkassen an dieser Stelle jährlich rund zehn Milliarden Euro.