IAB-Zahlen: Betriebe übernehmen ihre Auszubildenden häufiger

IAB-Zahlen: Betriebe übernehmen ihre Auszubildenden häufiger

Nürnberg (epd). Der Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt birgt Vorteile für Berufseinsteiger: Die Übernahmequote von Auszubildenden hat mit 79 Prozent im Jahr 2024 einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, ist das eine Steigerung um 18 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2010. Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Ausbildungsabschlüsse um 14 Prozent gesunken.

Die besten Übernahmechancen hätten Auszubildende im Finanz- und Versicherungswesen, in den Bereichen Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, Verkehr und Lagerei sowie in der öffentlichen Verwaltung. Fast neun von zehn Auszubildenden wurden 2024 übernommen. Den stärksten Zuwachs bei der Übernahmequote gab es im Ausbildungsbereich Erziehung und Unterricht, wie IAB-Direktor Bernd Fitzenberger sagte. Angesichts des Fachkräftemangels seien Betriebe häufiger zu Kompromissen bei Übernahmen bereit.

Nach wie vor falle es Betrieben in Deutschland schwer, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sei 2024 auf 471.000 bundesweit gesunken und liege demnach weiter deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Jede dritte Ausbildungsstelle bleibe momentan unbesetzt.