Mehr als 100 Organisationen fordern mehr Hilfe für Gaza-Streifen

Mehr als 100 Organisationen fordern mehr Hilfe für Gaza-Streifen

Frankfurt a.M. (epd). Mehr als 100 Hilfsorganisationen und Initiativen dringen auf die volle Wiederaufnahme der Hilfslieferungen im Gaza-Streifen. Die von der israelischen Regierung verhängten Beschränkungen hätten zu „Chaos, Hunger und Tod“ geführt, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung, die von zahlreichen großen Hilfswerken unterzeichnet wurde, darunter „Save the Children“, die Welthungerhilfe, „Ärzte ohne Grenzen“ und der katholische Dachverband Caritas Internationalis.

Außerhalb des Gaza-Streifens - aber auch in dem umkämpften Küstenstreifen selbst - lagerten Tonnen an Nahrungsmitteln, medizinischen Gütern und sauberem Wasser, hieß es. Die Auslieferung durch humanitäre Organisationen werde jedoch blockiert. Die insgesamt 109 Hilfswerke äußerten sich angesichts der Einschränkung schockiert über die humanitäre Lage in Gaza und warfen der israelischen Regierung vor, die Menschen in dem Gebiet „auszuhungern“.

Israel blockiert seit Wochen die Lieferung von humanitärer Hilfe in größerem Umfang, unter anderem wegen des Vorwurfs, dass die Hamas diese für ihre Zwecke missbrauche. Stattdessen ist seit Ende Mai die international stark umstrittene Stiftung „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF) im Gaza-Streifen aktiv und verteilt Hilfsgüter. Im Umfeld der Verteilstationen wurden laut den UN bereits Hunderte Menschen getötet. Unterstützt wird die GHF von Israel und den USA.

Die Hilfsorganisationen sprachen in ihrer gemeinsamen Erklärung von „fast täglichen“ Massakern im Umfeld von Verteilstationen. Auch die Mitarbeitenden von Hilfsorganisationen müssten nun riskieren, erschossen zu werden, um ihre Familien zu ernähren, hieß es.

Der Krieg im Gaza-Streifen hatte mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begonnen. Nach UN-Angaben leidet die ganze Bevölkerung des Gebiets, rund zwei Millionen Menschen, unter akutem Hunger.