Lea-Preis für Friseur, Winzer und Bäder GmbH

Sechs Hände halten Bürsten und Haarschneidescheren in die Luft.
Adam Winger/Unsplash
Der Friseur Claus Niedermaier alias Figaro Claus gründete die "Barber Angeles Brotherhood", ein weltweites Netzwerk, das kostenlose Haarschnitte für Obdachlose anbietet.
Engagiert statt nur erfolgreich
Lea-Preis für Friseur, Winzer und Bäder GmbH
Drei baden-württembergische Unternehmen sind am Dienstag in Stuttgart mit dem Lea-Mittelstandspreis von Caritas, Diakonie und Wirtschaftsministerium ausgezeichnet worden. Preisträger sind der Friseur Figaro Claus aus Biberach an der Riß, die Peter Riegel Weinimport GmbH aus Orsingen-Nenzingen und die Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim, teilten die Veranstalter mit. Alle drei Unternehmen engagieren sich für das Gemeinwohl.

Der undotierte "Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg" wurde zum 19. Mal vergeben. In der Kategorie bis zu 20 Mitarbeitern gewann der Friseur Claus Niedermaier alias Figaro Claus aus Biberach an der Riß. Ihm kam die Idee, wohnungslosen und bedürftigen Menschen durch einen kostenlosen Haarschnitt ein Stück Würde und Selbstvertrauen zurückzugeben. 2016 gründete er deshalb die Barber Angels Brotherhood. Was als kleiner Kreis engagierter Friseure begann, ist heute eine weltweite Bewegung: Über 1.000 Mitglieder in elf Ländern haben bereits mehr als 100.000 Menschen kostenlos frisiert.

In der Kategorie bis zu 150 Mitarbeitern siegte die Peter Riegel Weinimport GmbH, ein Importeur für Bio-Weine, aus Orsingen-Nenzingen. Gemeinsam mit der Stellar Winery in Südafrika unterstützt das Unternehmen die dort ansässige Steilhoogte Primary School, an der rund 300 Kinder aus teils benachteiligten Verhältnissen lernen.

Die Kur- und Bäder GmbH in Bad Dürrheim kam in der Kategorie bis zu 500 Mitarbeiter auf Platz eins. Gemeinsam mit der Grund- und Werkrealschule holt sie Schülerinnen und Schüler direkt in den Kurpark. Zusammen schaffen sie seit 2022 unter dem Motto "Grünes Klassenzimmer" neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Entstanden sind ein Biodiversitätspfad mit Wildbienen-Stationen, ein Totholzbereich mit Infotafeln sowie ein 200 Meter langes Heckenbiotop.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) lobte die Kreativität der Projekte: "Zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen in unserem Land übernehmen Verantwortung, die weit über ihr wirtschaftliches Handeln hinausgeht. Ihr freiwilliger Einsatz für Umwelt und Gesellschaft ist ein Zeichen, das Mut macht." Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zeigte sich beeindruckt davon, "wie uneigennützig Betriebe Verantwortung für andere Menschen übernehmen und deren Leben nachhaltig verbessern".

Den Angaben zufolge sind in diesem Jahr 221 Bewerbungen eingegangen. Der Lea-Mittelstandspreis sei bundesweit der teilnehmerstärkste Wettbewerb für gemeinwohlorientierte Aktivitäten kleiner und mittlerer Unternehmen. Lea steht für "Leistung - Engagement - Anerkennung".