Berlin (epd). Wer im Pflegeheim wohnt, muss im ersten Jahr seines Aufenthalts erstmals mehr als 3.000 Euro monatlich aus eigener Tasche bezahlen. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Datenauswertung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) betrug am 1. Juli 2025 die bundesweite durchschnittliche Eigenbeteiligung 3.108 Euro.
Das sei eine Steigerung um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Verband mit. Im Vorjahr hätten die Eigenanteile noch bei 2.871 Euro gelegen. Die massiven Preisaufschläge seien auf gestiegene Kosten für Personal und Lebenshaltung zurückzuführen. Die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner erklärte, die Belastung durch Eigenanteile sei in dieser Größenordnung den Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen nicht mehr zuzumuten.
Der Eigenanteil in Pflegeheimen setzt sich aus Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen sowie dem einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE) zusammen, der vor allem Kosten für das Pflegepersonal umfasst. Für den EEE gibt es abgestufte Zuschüsse, daher sinkt der Eigenanteil mit zunehmender Aufenthaltsdauer. Die Höhe des Eigenanteils variiert zudem je nach Einrichtung.
Zudem gibt es regionale Unterschiede. Am teuersten ist den vdek-Daten zufolge das erste Jahr im Pflegeheim in Bremen (3.449 Euro), in Nordrhein-Westfalen (3.427 Euro) und im Saarland (3.403 Euro), am vergleichsweise günstigsten in Sachsen-Anhalt (2.595 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (2.752 Euro) und in Niedersachsen (2.785 Euro).