Rom, Frankfurt a.M. (epd). Nach dem Willen des Vatikans und Papst Leos sollen katholische Laien ein größeres Mitbestimmungsrecht bei kirchlichen Veränderungen bekommen. Wie aus einem am Montag im Vatikan veröffentlichten Dokument hervorgeht, sind Laien, auch Frauen, aufgerufen, die Umsetzung der Ergebnisse der katholischen Weltsynode in ihren jeweiligen Pfarreien mit voranzutreiben. Sogenannte „synodale Teams“ sollen die Bischöfe bei Entscheidungen beraten.
Diese Teams sind nur ein Bestandteil der Bestimmungen für die Umsetzung der im vergangenen Oktober erfolgten Beschlüsse zum Ende der Weltsynode. Leos Vorgänger Papst Franziskus hatte den weltweiten synodalen Prozess ins Leben gerufen und vor seinem Tod noch einmal verlängert. Die ausführende Phase soll im Oktober 2028 mit einer kirchlichen Versammlung in Rom abgeschlossen werden. Es wäre die erste Versammlung dieser Art in der Geschichte der katholischen Kirche.
Dazwischen sollen in mehreren Stufen die Diözesen und Ortskirchen weltweit Veränderungen nach einem gemeinsamen Fahrplan angehen. Im ersten Halbjahr 2027 ist eine Versammlung auf Ebene der Diözesen geplant, gefolgt von einer Versammlung auf nationaler Ebene der Bischofskonferenzen. Im ersten Drittel des Jahres 2028 soll es kontinentale Versammlungen geben. Die Evaluation dient der Vorbereitung auf die große Versammlung 2028 im Vatikan, die das Synoden-Sekretariat im Vatikan vorbereitet.
Grundlage ist das Schlussdokument der Weltsynode „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Mission“, das Papst Franziskus als Teil des päpstlichen Lehramts verankert hatte. Ziel des Prozesses sind praktische und strukturelle Veränderungen, um die Kirche dauerhaft synodaler zu machen, die Evangelisierung zu stärken und neue Wege des kirchlichen Handelns zu ermöglichen.