Bonn (epd). Fast 100 Tage nach dem schweren Erdbeben in Myanmar ist der Bedarf an humanitärer Hilfe weiterhin hoch. Derzeit lebten immer noch viele Menschen in Notunterkünften, teilte das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“ am Donnerstag in Bonn mit. Während der jetzt anstehenden Monsunzeit verschärfe sich die prekäre Lage in den betroffenen Regionen weiter. Ein Fokus der Bündnisorganisationen liege deshalb auf der Wiederherstellung von Unterkünften, um ein sicheres Dach über dem Kopf und Schutz vor drohenden Überschwemmungen zu bieten.
So hätten Teams von „World Vision“ wetterfeste Planen und andere Materialien für den Bau von Unterkünften in der nahe dem Epizentrum gelegenen Stadt Mandalay verteilt - mehr als 30.000 Familien sei damit geholfen worden. Parallel dazu hätten Nothilfe-Teams neue Handwaschanlagen aufgebaut, Wasserfiltersysteme installiert und Reparaturen an größeren Anlagen vorbereitet.
Zudem seien Teams von Malteser International und ihrer Partner vor Ort, um die Menschen mit sauberem Trinkwasser, medizinischer Hilfe und sanitären Einrichtungen zu versorgen. Auch die Johanniter seien im Einsatz und betrieben gemeinsam mit einem lokalen Partner mobile Kliniken in der besonders schwer getroffenen Region rund um Mandalay. Dort können täglich bis zu 400 Patienten versorgt werden. „Viele Menschen kommen nicht nur wegen körperlicher Beschwerden in die Klinik, sondern auch, um jemanden zum Reden zu haben“, sagte Anette Müller, Regionalbüroleiterin Südostasien bei den Johannitern.
Das Erdbeben mit einer Stärke von 7,7 hatte am 28. März Myanmar und das benachbarte Thailand getroffen. Viele Gebäude stürzten ein, Tausende Menschen starben oder wurden verletzt.