Freiburg (epd). Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Strommix ist im ersten Halbjahr 2025 gesunken. Trotz einer Rekordproduktion von Solarstrom habe ein deutlicher Rückgang bei der Windenergie nicht ausgeglichen werden können, teilte das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme am Mittwoch in Freiburg mit. Insgesamt lag der Ökostrom-Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung der Erhebung zufolge bei 60,9 Prozent, nach 65,1 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Die Windenergie lieferte mit 60,3 Terawattstunden (TWh) zwar weiterhin den größten Beitrag, blieb aber deutlich hinter dem Wert des Vorjahres von 73,4 TWh zurück. Die Einspeisung aus Photovoltaikanlagen wuchs dagegen um 30 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 40,0 TWh.
Der Trend zu mehr Solarstrom zeigte sich in ganz Europa. So steigerte etwa Frankreich seine Solarstromerzeugung auf 15,1 TWh und Polen auf 10,3 TWh. In der gesamten Europäischen Union ging die kombinierte Stromerzeugung aus Wind und Sonne jedoch leicht zurück, von 358,1 Gigawattstunden auf 344,4 Gigawattstunden.
Deutschland war im ersten Halbjahr erneut ein Nettoimporteur von Strom. Der Importüberschuss betrug 7,7 TWh. Strom aus skandinavischer Wasser- und Windkraft war häufig günstiger als die Erzeugung in deutschen Gas- und Kohlekraftwerken. Strom exportiert wurde vor allem nach Österreich, Tschechien, Luxemburg und Polen.
An der Strombörse stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahr wieder und lagen im Schnitt bei 86,64 Euro pro Megawattstunde. Vor allem die windarmen Monate Januar und Februar trieben die Kosten in die Höhe. Für Neukunden sanken die Strompreise hingegen und erreichten im Juni mit rund 27 Cent pro Kilowattstunde wieder das Niveau vom Sommer 2021.