Hochschullehrer sieht "Riesenbedürfnis nach Bach"

Portrait eines Mannes mit Brille, der nach oben schaut
Marco Borggreve
Hans-Christoph Rademann sieht eine weltweite Begeisterung für Johann Sebastian Bach.
Weltweite Begeisterung
Hochschullehrer sieht "Riesenbedürfnis nach Bach"
Der Leiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart, Hans-Christoph Rademann, sieht "weltweit eine enorme Begeisterung" für den Barockkomponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750).

"Mich erreicht gerade die Anfrage, ob ich die erste Matthäuspassion in Ecuador dirigieren könnte. Dort habe sich ein Bach-Orchester gegründet. In Südamerika wird die Bach-Begeisterung immer größer", sagte Rademann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag).

Zugleich führe er mit Studenten an der Musikhochschule Dresden regelmäßig Bach-Kantaten auf. "Die Reihe läuft seit dem Jahr 2000, und das Publikum rennt mir die Bude ein", sagte der Professor der Hochschule für Musik in der sächsischen Landeshauptstadt. "Es gibt ein Riesenbedürfnis nach Bach", konstatierte er.

Die christlich-protestantischen Inhalte der Bachschen Kompositionen sind laut Rademann dafür nicht entscheidend: Er habe beobachtet, "dass das fürs Hören und Berührtsein nicht relevant ist, ob man, was der Text sagt, bekenntnishaft glauben kann. Die Empfindung einer Geborgenheit oder einer stützenden Energie stellt sich trotzdem ein."