Hilfskonvoi der Vereinten Nationen im Sudan angegriffen

Hilfskonvoi der Vereinten Nationen im Sudan angegriffen
Ein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen ist im Sudan angegriffen worden. Fünf Menschen wurden dabei getötet. Die Lkw hatten Hilfsgüter für Familien und Kinder in der von Hunger bedrohten Stadt Al-Faschir geladen.

New York, Khartum (epd). Im Sudan ist ein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen angegriffen worden. Dabei seien fünf Menschen getötet und weitere Personen verletzt worden, teilten das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das Welternährungsprogramm (WFP) am Dienstag in New York mit. In dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg in dem nordostafrikanischen Land haben Hilfswerke und die UN wiederholt Angriffe auf Helferinnen oder Gesundheitseinrichtungen und die Blockade von Hilfslieferungen beklagt.

Laut Unicef und WFP wurde der Konvoi in der Nacht auf Dienstag im Bundesstaat Nord-Darfur nahe der Ortschaft Al-Koma attackiert. Die 15 Lkw hatten demnach die Stadt Al-Faschir zum Ziel, um Kinder und Familien mit lebensrettenden Nahrungsmitteln zu versorgen. Mehrere Lkw seien ausgebrannt und Hilfsgüter beschädigt worden, hieß es.

Aus der gemeinsamen Erklärung geht nicht hervor, wer für den Angriff verantwortlich ist. Die Route sei den Konfliktparteien wie üblich vorab mitgeteilt worden. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals „Sudan Tribune“ wiesen sich die Kriegsparteien gegenseitig die Schuld zu.

Im Sudan herrscht nach mehr als zwei Jahren Krieg eine der schwersten humanitären Krisen der jüngeren Vergangenheit. In dem Konflikt stehen sich die reguläre Armee und die paramilitärische RSF-Miliz gegenüber. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 30 Millionen Menschen in dem Land auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Beiden Kriegsparteien werden schwere Verbrechen vorgeworfen.

Allein in Al-Faschir sind laut Unicef und WFP Hunderttausende Menschen - darunter viele Kinder - von einer Hungersnot und Mangelernährung bedroht. Die UN-Agenturen forderten ein unmittelbares Ende der Angriffe auf humanitäre Helferinnen und Helfer und ihre Einrichtungen.