UNHCR warnt vor eskalierender Not unter Sudan-Flüchtlingen im Tschad

UNHCR warnt vor eskalierender Not unter Sudan-Flüchtlingen im Tschad

Genf (epd). Das Hilfswerk UNHCR hat vor einer eskalierenden Notlage sudanesischer Flüchtlinge im Osten des Tschad gewarnt. Inzwischen harrten in der Region 1,2 Millionen sudanesische Flüchtlinge aus dem Kriegsland Sudan aus, erklärte der UNHCR-Koordinator für den Tschad, Dossou Patrice Ahouansou, am Dienstag in Genf.

Es mangele an Lebensmitteln, Wasser, Medizin und Unterkünften. Die Aufnahme der Flüchtlinge belaste den Tschad in untragbarem Maße. Seit dem Beginn des Konflikts im Sudan im April 2023 seien mehr als 844.000 Sudanesinnen und Sudanesen in den Tschad geflüchtet. Allein in den vergangenen Tagen hätten durchschnittlich 1.400 Menschen täglich die Grenze überquert.

Die Zivilisten seien vor Gewalt und Beschuss durch bewaffnete Gruppen geflüchtet, erklärte Ahouansou. Vor dem jüngsten Konflikt habe der Tschad etwa 409.000 sudanesische Flüchtlinge aufgenommen. Letztere seien zwischen 2003 und 2023 aus Sudans Region Darfur geflohen.

Die sudanesische Militärregierung befindet sich seit der Eskalation eines Machtkampfes im April 2023 im Krieg mit der paramilitärischen RSF-Miliz. Beiden Seiten werden gravierende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Armee wird unter anderem von Ägypten, Russland und der Türkei unterstützt, die RSF vor allem von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE).