WHO-Länder nehmen Pandemie-Vertrag an

WHO-Länder nehmen Pandemie-Vertrag an

Genf (epd). Die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben am Dienstag das weltweit erste Pandemie-Übereinkommen verabschiedet. Das Abkommen soll die Menschen besser vor einer neuen Infektions-Pandemie wie Corona schützen, wie die WHO in Genf mitteilte.

„Die Welt ist heute sicherer dank der Führung, der Zusammenarbeit und des Engagements unserer Mitgliedstaaten bei der Verabschiedung des historischen WHO-Pandemie-Übereinkommens“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Das Abkommen legt laut WHO die Grundsätze, Ansätze und Instrumente für eine bessere internationale Koordinierung bei zukünftigen Pandemien fest. Prävention, Vorsorge und Reaktion würden gestärkt.

Einige Details des Abkommens sind allerdings noch zu klären. So müssen sich die Regierungen auf einen Anhang zum sogenannten Zugangs- und Vorteilsausgleichsmechanismus einigen. Damit soll der Zugang zu Daten von Krankheitserregern ermöglicht werden. Auch Impfstoffe und Medizin sollen gerechter verteilt werden. Erst wenn die Weltgesundheitsversammlung den Anhang annimmt, kann das gesamte Abkommen von den Ländern unterzeichnet und ratifiziert werden.

Ein Ausschuss der Weltgesundheitsversammlung hatte bereits am Montagabend für die Annahme des globalen Pandemie-Abkommens gestimmt, das während der Corona-Krise angestoßen worden war. Nach Angaben der WHO verhandelten die Staaten mehr als drei Jahre über den Text. Die Übereinkunft basiert größtenteils auf Freiwilligkeit. Nur die Staaten selbst können Impfkampagnen oder Grenzschließungen anordnen. Die WHO ist dazu weiter nicht befugt.