Frankfurt a.M., New York (epd). Bei einem Luftangriff auf eine Schule in Myanmar sind offenbar mehrere Menschen getötet worden, darunter viele Kinder. Ein Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich am Montag (Ortszeit) in New York besorgt über entsprechende Berichte. Auch in Zeiten von bewaffneten Konflikten müssten Schulen geschützt werden und Orte bleiben, an denen Kinder sicher lernen können, sagte der Sprecher.
Zuvor hatten mehrere Medien über einen Luftangriff des Militärs auf eine Schule in der Region Sagaing am Montag berichtet. Zur Zahl der Toten gab es zunächst unterschiedliche Angaben. Das Exilmedium „The Irrawaddy“ sprach unter Verweis auf eine lokale Hilfsgruppe von 17 Toten. Das Nachrichtenportal „Myanmar Now“ berichtete von mindestens 20 toten Kindern und mehr als 50 Verletzten.
Der UN-Sprecher verwies darauf, dass sich der Vorfall trotz einer vom Militär bis zum 31. Mai verlängerten Waffenruhe ereignet habe. Diese war ausgerufen worden, um die humanitäre Hilfe nach dem Erdbeben von Ende März zu erleichtern.
Seit einem Militärputsch vor mehr als vier Jahren werden weite Teile des südostasiatischen Landes von einem Bürgerkrieg beherrscht. Ende März wurde Myanmar zudem von einem starken Erdbeben getroffen, darunter die Sagaing-Region. Bereits vor dem Beben waren nach Angaben der Vereinten Nationen schätzungsweise 19,9 Millionen Menschen in Myanmar auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Dem Militär wurde wiederholt vorgeworfen, zivile Einrichtungen zu bombardieren.