Nach Kirchenbrand: Verdächtiger ermittelt

Marktkirche Clausthal-Zellerfeld, Blick durchs Kirchenschiff auf Altar und Orgel
epd-Bild/Jens Schulze
Inwieweit das Innere der historischen Marktkirche durch den Brand beschädigt wurde, muss noch untersucht werden (Archivbild).
Brandstiftung in Holzkirche
Nach Kirchenbrand: Verdächtiger ermittelt
Nach dem Feuer in der Marktkirche Clausthal-Zellerfeld gibt es Neuigkeiten: Es war Brandstiftung, das haben Gutachter festgestellt. Und es gibt einen neuen Verdächtigen.

Das Feuer in der Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld (Landkreis Goslar) in der Nacht zum 20.7. ist durch Brandstiftung verursacht. Außerdem gebe es einen Tatverdächtigen, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig laut einem Bericht des NDR jetzt mit.

Ein Sachverständigen-Gutachten habe ergeben, dass es sich um Brandstiftung durch "Einbringen einer externen Zündquelle" gehandelt habe. Die Gutachter hatten sich nach Angaben des Kirchenkreis Harzer Land am 28.7. bei einer Ortsbegehung einen Überblick über den Schaden verschafft.

Als erstes müsse nun der durch den Brand entstandene Schutt entsorgt werden, hieß es. Zudem müssten der zerstörte Abschnitt der Fassade und das Dach witterungsfest gemacht werden. Es wird geprüft, wie weit Ruß und Wasser in die Kirche vordringen konnten.

Zum Zustand der erst Ende 2022 eingeweihten Orgel des Schweizer Orgelbauers Goll aus Luzern, die sich direkt hinter dem Brandherd befand, konnten noch keine Angaben gemacht werden. Eine Sichtprüfung habe ergeben, dass das Instrument wohl mit Löschwasser in Kontakt gekommen sei.

Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt

Bei dem Feuer in der historischen Marktkirche mit mehr als 2.000 Sitzplätzen waren in der Nacht zum 20. Juli die Fassade und der Dachstuhl beschädigt worden. Noch am Tag nach dem Brand gab es nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine vorläufige Festnahme. Mangels eines dringenden Tatverdachts sei jedoch kein Haftbefehl beantragt worden. Die verdächtige Person wurde wieder entlassen. Ob es sich bei dem jetzt ermittelten Verdächtigen um dieselbe Person handelt, bleibt offen. Nähere Angaben könnten aufgrund der laufenden Untersuchungen derzeit nicht gemacht werden, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Die im 17. Jahrhundert errichtete evangelisch-lutherische Marktkirche "Zum Heiligen Geist" ist seit 2005 als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft. Sie zählt neben den Fachwerkkirchen und den sogenannten Notkirchen, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, zu den wenigen erhaltenen Holzkirchen in Deutschland und ist deren größte. Allein für den Turm wurden 56 Tonnen Holz verbaut.