Berlin (epd). Die hannoversche Regionalbischöfin Petra Bahr arbeitet demnächst für die neue Bundesregierung. Die 59-Jährige wird Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, wie eine Sprecherin des Ministeriums am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mitteilte. Zu den Themen, um die sich Bahr kümmern soll, machte sie zunächst keine Angaben.
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sagte, Bahr habe das Amt der Regionalbischöfin „im Diskurs zwischen Kirche, Politik, Wissenschaft und Kultur in besonderer Weise gestaltet“. Zugleich freue er sich, dass die Theologin „an so herausragender Stelle gesellschaftspolitische Verantwortung für unser Land übernimmt“.
Bahr ist seit Januar 2017 Regionalbischöfin des Sprengels Hannover in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Seit 2020 ist sie Mitglied im Deutschen Ethikrat.
Bahr hat Theologie und Philosophie studiert und eine Doktorarbeit über Immanuel Kant geschrieben. Nach Stationen unter anderem in der Unternehmensberatung und der Forschung war sie von 2006 bis 2014 Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von 2014 bis 2016 leitete Bahr die Hauptabteilung Politik und Beratung in der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung.
In der Führungsebene des Bundesarbeitsministeriums wird weiterhin ein EKD-Ratsmitglied vertreten sein: Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese bleibt parlamentarische Staatssekretärin, wie das Ministerium mitteilte. Damit führt sie das Amt, das sie seit 2018 innehat, in der inzwischen dritten Legislaturperiode weiter.
Die Historikerin Griese ist seit 2015 Mitglied im Rat der EKD. Bereits seit 2003 ist sie zudem Mitglied der EKD-Synode. Nachdem Griese zunächst von Mai 2000 bis Oktober 2009 im Bundestag saß, gehört sie dem Parlament seit Juli 2010 wieder an.