EKD: Neues Grundlagenpapier zum Frieden 2025

Vizepräsident im Kirchenamt der EKD Stephan Schaede
epd-bild/Jens Schulze
EKD-Vizepräsident Stephan Schade kündigte eine neue Denkschrift zum Frieden an. Die letzte Denkschrift der EKD dazu ist von 2007. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wird das Papier überarbeitet. (Archivbild)
Überholte Denkschrift
EKD: Neues Grundlagenpapier zum Frieden 2025
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will noch in diesem Jahr eine Neupositionierung zum Thema Frieden vorlegen. Man sei kurz davor, ein friedensethisches Grundsatzdokument zu veröffentlichen, sagte der Vizepräsident des EKD-Kirchenamts, Stephan Schaede, am Samstag beim evangelischen Kirchentag in Hannover.

Die Weltlage habe sich "derart radikal verändert, dass wir neu nachdenken mussten", sagte Stephan Schaede am Samstag in Hannover.  Zuletzt hatte die EKD 2007 eine Denkschrift zum Thema Frieden vorgelegt. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und kontroversen Debatten über deutsche Waffenlieferungen an das überfallene Land hat die evangelische Kirche eine sogenannte Friedenswerkstatt initiiert, um die Denkschrift zu überprüfen und zu bearbeiten.

Der EKD-Friedensbeauftragte Friedrich Kramer sagte beim Kirchentag, der Diskussionsprozess sei abgeschlossen. An dem Dokument arbeite nun eine Gruppe, der unter anderem der Theologe und Ethiker Rainer Anselm sowie die Direktorin der Evangelischen Akademie in Berlin, Friederike Krippner, angehören. Kramer sagte, er rechne mit dem neuen Papier im Herbst.

Schaede diskutierte beim Kirchentag auf einem Podium unter anderem mit dem früheren polnischen Botschafter in Deutschland, Janusz Reiter, und dem Abteilungsleiter Rüstung im Verteidigungsministerium, Vizeadmiral Carsten Stawitzki. Auf das Podium eingeladen war nach epd-Informationen auch die frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann, die jede Form militärischen Handelns ablehnt. Schaede bedauerte, dass Käßmann dies ausgeschlagen hat. "Schade, dass sie hier abgesagt hat", sagte er.