Nairobi, Goma (epd). Die Truppen der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) verlassen den Ostkongo. Die ersten Soldaten seien mittlerweile abgezogen, nachdem sie seit der Eroberung der Region durch die M23-Rebellen festsaßen, meldete der UN-finanzierte Sender Okapi am Dienstagabend. Sie hätten in einem langen Konvoi durch Goma die Grenze nach Ruanda überquert und seien auf dem Weg nach Tansania.
Die Soldaten der südafrikanischen Staaten waren zur Unterstützung der kongolesischen Armee seit Dezember 2023 in der umkämpften Region. Zuletzt hatte sich die Krise aufgrund des Vormarsches der M23-Rebellen verschärft, mehrere SADC-Soldaten wurden bei Kämpfen getötet. Seit die Rebellen Ende Januar Goma eingenommen hatten, konnten die Truppen ihre Basis nicht mehr verlassen. Mitte März wurde ihr Abzug angekündigt.
Im Ostkongo bekämpfen sich Dutzende Milizen und die Armee seit Jahrzehnten. Bei dem Konflikt geht es auch um die Kontrolle über wertvolle Bodenschätze. Die Rebellengruppe M23 hatte im Zuge ihrer jüngsten Offensive große Geländegewinne gemacht und die Provinzhauptstädte Goma und Bukavu unter ihre Kontrolle gebracht. Unterstützt wird die Miliz, die vorgibt, Angehörige der Tutsi-Volksgruppe zu schützen, vom Nachbarland Ruanda.
Aktuelle Gespräche zwischen der Regierung und den M23-Rebellen in Doha sowie Gespräche zwischen der kongolesischen und der ruandischen Regierung sollen Grundlage für einen Frieden schaffen. Alle bisherigen Versuche sind gescheitert.