Staatssekretärin Kofler: Armut in Sahel-Region nährt Terrorismus

Staatssekretärin Kofler: Armut in Sahel-Region nährt Terrorismus

Frankfurt a.M., Berlin (epd). Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, Bärbel Kofler (SPD), hat die Bedeutung sozialer Sicherheit in der Sahel-Region betont. „Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen dem Mangel an Perspektiven und dem Abgleiten junger Menschen in Extremismus“, sagte Kofler dem Frankfurter Magazin „welt-sichten“ (Mittwoch/online). Der Sahel sei eine der jüngsten und zugleich ärmsten Regionen der Welt. Das führe auch zu Sicherheitsproblemen, „wenn sich nämlich Menschen aus Verzweiflung und einem Mangel anderer Perspektiven Terroristen zuwenden“.

Mit Blick auf Mali, Burkina, Faso und dem Niger, wo jeweils Militärs nach Putschen an der Macht sind, sprach sich Kofler für eine Fortsetzung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit aus. „Es wäre falsch, jetzt ein Rückzugssignal zu senden“, sagte sie. Das Entwicklungsministerium arbeite weiter mit nicht-staatlichen Organisationen, den Vereinten Nationen und manchmal auch kommunalen Gremien zusammen.

In Mali, Burkina Faso und dem Niger hatte es in den vergangenen Jahren mehrere Militärputsche gegeben. In der Region sind islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Anschläge auf die Sicherheitskräfte verüben. Ende Januar erklärten die drei Länder ihren Austritt aus Ecowas, unter anderem wegen der gegen sie verhängten Wirtschaftssanktionen.

Kofler warnte vor den wirtschaftlichen Folgen des Austritts. So müssten etwa Handelsvorteile aufgrund bestehender Abkommen zwischen Ecowas und Drittstaaten neu ausgehandelt werden. „Der Austritt wird sich sicher wirtschaftlich nicht günstig für die drei Länder auswirken“, sagte Kofler.

„Welt-sichten“ ist ein entwicklungspolitisches Fachmagazin mit Sitz in Frankfurt am Main. Es wird von einem Trägerverein herausgegeben, dem fünf christliche Hilfswerke angehören, darunter „Brot für die Welt“.