Diese Krippe sprengt alle Dimensionen

Figuren der Weihnachtskrippe in Polenzo
epd-bild/Steffen Schellhorn
Über zwei Meter groß und ganz aus Holz: Maria und Josef wachen in der Weihnachtskirche Polenzko über das Kind in der Krippe.
Advent: Alte Bräuche, neue Wärme
Diese Krippe sprengt alle Dimensionen
In Polenzko wird Weihnachten groß – im wahrsten Sinn: Über zwei Meter messen die Krippenfiguren aus ganzen Baumstämmen. Die Wirkung der Heiligen Familie passt sich der Größe an.

Deutschlands größte Krippenfiguren stehen in Polenzko, einem kleinen Ortsteil der Stadt Zerbst in Sachsen-Anhalt. Wer hier in der Adventszeit die Kirche betritt, taucht unmittelbar in das Weihnachtsgeschehen ein. Die Kirche ist als Themenkirche Weihnachten gewidmet – und das sieht man auch im Chorraum: Dort stehen Maria und Josef, das Jesuskind und drei Hirten, über zwei Meter groß, geschnitzt aus ganzen Baumstämmen. Der Künstler, ein ehemaliger Lehrer aus Zerbst, soll sich bei seiner Arbeit von den steinernen Kolossen auf der Osterinsel in der Südsee inspiriert haben lassen.

Die romanische Feldsteinkirche wurde bereits 1423 erwähnt und 1884 erneuert – ihr schlichter Bau bildet den idealen Rahmen für diese beeindruckende Krippe. Gerade in der Adventszeit entfaltet die Kirche eine besondere Atmosphäre: Das grobe Holz und das kleine Kind, das in der Krippe liegt, erzählen die Weihnachtsgeschichte aus neuer Perspektive.

Die Figuren stehen auf Augenhöhe, ihre Gesichter zeigen Spuren der Handarbeit – nichts ist glatt oder perfekt. Wer hier verweilt, kann die Weihnachtsgeschichte nicht nur hören, sondern sehen und spüren. Zur Tradition gehören in Polenzko Andachten, Musik und Besuche von Gruppen, die den Raum mit Leben füllen.