Caren Miosga: Müssen die AfD einladen

Porträt Caren Miosga.
© NDR/Philipp Rathmer
Caren Miosga löst Anne Will im Ersten ab. Sie sagt, dass die Einladung nicht für jeden und jede aus der AfD gelte. "Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügengebäuden. Da kommst du als Moderatorin im Überprüfen der Aussagen live nicht hinterher."
Neuer Polittalk in ARD
Caren Miosga: Müssen die AfD einladen
Die Moderatorin Caren Miosga will Vertreter der AfD in ihre neue Talkshow einladen. "Wir stehen vor Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. In allen drei Bundesländern liegt die AfD vorn, also müssen wir sie einladen", sagte die Journalistin dem "Spiegel" in Hamburg in einem am Mittwoch online veröffentlichten Interview. Das gelte allerdings nicht für jeden und jede aus dieser Partei.

Die Einladung gelte allerdings nicht für jeden und jede aus dieser Partei. "Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügengebäuden. Da kommst du als Moderatorin im Überprüfen der Aussagen live nicht hinterher", sagte Miosga. Die erste Ausgabe des neuen Talks mit dem Titel "Caren Miosga" ist für den 21. Januar im Ersten geplant.

Es gebe in dieser Partei aber auch jene, "die so krass rechtsextrem sind, dass sie ebenfalls keine Einladung bekommen werden", stellte Miosga klar. "Aber da ist beispielsweise Deutschlands erster AfD-Bürgermeister in Raguhn-Jeßnitz, Sachsen-Anhalt, der im Wahlkampf die Kitagebühren abschaffen wollte. Kaum stand er in der Verantwortung, musste er die Gebühren erhöhen. Mit ihm würde ich gern über populistische Versprechen reden."

"Nicht wenige sind Meister im Errichten von Lügengebäuden"

Sie ringe mit ihrem Redaktionsteam um die Frage, wie Medien mit der AfD umgehen sollten. "Wir diskutieren etwa den Vorwurf, Talkshows böten solchen Parteien eine Bühne, die sie größer mache. Von diesem Argument halte ich nichts. Ich glaube, die brauchen ARD und ZDF nicht. Sie finden ihre Wählerschaft auch ohne uns, über Social Media", führte Miosga aus.

Mit der Sendung tritt Miosga die Nachfolge von Anne Will an, die die nach ihr benannte Sendung 16 Jahre lang moderiert hatte. Den Sonntagabend mit hochrangig besetzten politischen Gesprächen zum Ausblick auf die kommende Woche hat die ARD seit 1998 etabliert.