Umfrage: Personalmangel bedroht Arbeit für Menschen mit Behinderung

Umfrage: Personalmangel bedroht Arbeit für Menschen mit Behinderung

Berlin (epd). Die Auswirkungen des Fachkräftemangels in den Einrichtungen der Behindertenhilfe werden einer Umfrage zufolge immer gravierender. In einer Befragung unter seinen Mitgliedseinrichtungen erfuhr der Evangelische Fachverband für Teilhabe (BeB), dass die große Mehrheit der Befragten im ersten Halbjahr 2023 stark von einem Personalmangel betroffen war. 60 Prozent der offenen Fachkräfte-Stellen bleiben länger als sechs Monate unbesetzt, wie der Verband am Freitag in Berlin mitteilte.

Der Personalmangel wirke sich auch direkt auf die Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen aus. Eine Mehrheit von 53 Prozent der Befragten habe bestätigt, dass die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung dazu geführt hätten, dass Einrichtungsplätze nicht wiederbesetzt werden konnten. Anfragen von Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen müssten daher abgelehnt werden.

Die Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, Maria Loheide, sagte zu dem Umfrageergebnis: „Wir brauchen dringend eine gemeinsame Image-Kampagne für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Die muss unter Federführung des Bundesarbeitsministeriums für die Eingliederungshilfe auf den Weg gebracht werden.“

Der Vorstandsvorsitzende des BeB, Frank Stefan, sagte: „Der anhaltende Fachkräftemangel bedroht die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und stellt eine ernste Herausforderung für unsere Einrichtungen dar.“ Die Umfrage fand zwischen dem 11. September und dem 16. Oktober statt.