Sozialverband fordert Einigung zur Zukunft des Deutschlandtickets

Sozialverband fordert Einigung zur Zukunft des Deutschlandtickets

Essen, Berlin (epd). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat von Bund und Ländern eine Einigung zur weiteren Finanzierung des Deutschlandtickets gefordert. „Das Deutschlandticket muss bleiben und die Menschen brauchen endlich auch Planungssicherheit“, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende, Michaela Engelmeier, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag).

Die Finanzierung des Tickets soll Thema bei den Gesprächen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder am Montag sein. Bund und Länder streiten über die Frage, wie das Ticket ab 2024 finanziert werden soll. Im Gespräch ist nun unter anderem eine Erhöhung des Preises von aktuell 49 Euro.

Engelmeier betonte, sie halte es für einen falschen Ansatz, das Ticket teurer zu machen. „Im Gegenteil, wir brauchen auch ein vergünstigtes Deutschlandticket für Personengruppen, die sich Mobilität sonst nicht leisten können.“ Zudem müsse in den Ausbau des Verkehrsangebots investiert werden. Die Zahlen zeigten deutlich, dass das Ticket ein Erfolg sei, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende. Etwa acht Prozent der Nutzerinnen und Nutzer hätten zuvor keinen öffentlichen Nahverkehr genutzt, fast die Hälfte der Kunden habe erstmals ein Abo abgeschlossen. Diese Zahlen hatte der Verband der Verkehrsunternehmen im September veröffentlicht. Im Juli und August haben demnach je rund zehn Millionen Fahrgäste das Ticket genutzt.

Nach der derzeit geltenden Regelung finanzieren Bund und Länder bis 2025 die Verkehrsunternehmen bei der Übernahme der Mehrkosten durch das 49-Euro-Ticket, indem sie jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zuschießen. Weil das Ticket aber - auch wegen der großen Nachfrage - höhere Kosten als drei Milliarden Euro verursacht, teilen sich Bund und Länder die zusätzlichen Mehrausgaben. Diese Regelung gilt aber nur für das Jahr 2023.