Lichtinstallation früherer Düsseldorfer Synagoge

Portrait des Düsseldorfer Künstlers Mischa Kuball
© epd-bild/Dieter Schachtschneider
Mischa Kuball ist Konzeptkünstler aus Düsseldorf. Am 9. November wird seine Lichtinstallation "Missing Link" am Standort der ehemaligen großen Düsseldorfer Synagoge gezeigt.
Gedenken an Reichspogromnacht
Lichtinstallation früherer Düsseldorfer Synagoge
Anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht präsentiert der Konzeptkünstler Mischa Kuball ab dem 9. November am Standort der früheren Großen Synagoge in Düsseldorf seine Lichtinstallation "Missing Link".

In seiner Arbeit, die zunächst bis März zu sehen ist, werde der aus Düsseldorf stammende Künstler das Gedenken an die in der NS-Zeit zerstörte Synagoge in den Mittelpunkt stellen, erklärten die Organisatoren am Freitag. Ergänzend zu der Installation biete eine neue App Informationen, historische Abbildungen und Zeitzeugenberichte zu dem Thema.

Kuballs Arbeit solle der Geschichte des Ortes "eine neue Sichtbarkeit" geben und "Raum für das gemeinsame Gedenken und Zusammenkommen" schaffen, hieß es. Das Projekt ist eine Kooperation der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der Stadt Düsseldorf sowie der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.

Die 1904 im neoromanischen Stil fertiggestellte Synagoge bildete einen zentralen kulturellen Mittelpunkt des jüdischen Lebens in der Stadt. Neben Gottesdiensten fanden dort Konzerte und öffentliche Vorträge statt. Am 10. November 1938 wurde die Synagoge im Zuge der nationalsozialistischen Pogrome in Brand gesetzt und später abgerissen. Heute erinnert ein Gedenkstein an die Existenz des jüdischen Gotteshauses.

Die Installation nehme "Bezug auf die große Lücke, die die Zerstörung von jüdischen Einrichtungen, Synagogen, Geschäften, Hotels und Restaurants in der Pogromnacht 1938 in der Stadt Düsseldorf hinterlassen hat", erklärte der 1959 geborene Kuball. Sie nutze weißes Licht und ein Fragment der alten Architektur, um an dem Ort "Aufklärung und Sichtbarkeit zu schaffen".

Der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Oded Horowitz, ergänzte: "Es liegt uns sehr am Herzen, dass das Gedenken an die Shoah-Opfer grundsätzlich mehr Menschen erreicht. Daher unterstützen wir das Vorhaben sehr."