Lesen über Literatur: Bücher für Buchliebhaber

lesende Frau zwischen vielen Büchern
© George Milton/Pexels
Besonders Bücherwürmer werden bei diesen Buchtipps des Evangelischen Literaturportals Eliport auf ihre Kosten kommen.
Blick in die Literatur: Buchtipps
Lesen über Literatur: Bücher für Buchliebhaber
Sie lieben das Lesen und mehr noch – Sie lieben das Lesen über Bücher? Dann hat das Evangelische Literaturportal Eliport heute drei besondere Buchtipps für Sie und alle Buchliebhaber. 

Nina George: Das Bücherschiff des Monsieur Perdu

Der literarische Apotheker Jean Perdu übernimmt nach längerer Pause wieder sein Bücherschiff und macht viele glücklich.

Die Liebe hat Jean Perdu in die Provence verschlagen. Nun bekommt er die Chance, sein Bücherschiff, das er vor Jahren in gute Hände gab, wieder zu übernehmen. Alle raten ihm dazu. Der werdende Vater Max begleitet ihn über die Wasserwege nach Paris. Wie gehabt wird das Bücherschiff zum Magneten.

Da kommt etwa die dem Tod geweihte Ellie und vereinbart, dass Jean ihrer heranwachsenden Tochter Marie jedes Jahr zum Geburtstag ein dem Lebensabschnitt angemessenes Buch zusendet. Sogar der französische Präsident lässt sich beraten. Am Zielpunkt wird Jean von seinen Liebsten willkommen geheißen. Nicht erst zu dem Zeitpunkt weiß er, dass seine Entscheidungen bislang die richtigen waren.

Wunderbar! Wunderbar! Wunderbar! - der Nachfolger von "Das Lavendelzimmer" bereitet Lesevergnügen pur, besticht durch seine Gefühlswelten. Besonders beeindruckten die Rezensentin die Abschnitte aus dem Handbuch für Literarische Pharmazeut:innen und das Kapitel über Rilke. Wer Bücher liebt, hebt hier einen Schatz.       Martina Mattes 

George, Nina: Das Bücherschiff des Monsieur Perdu. Roman. München: Knaur 2023. 379 S. ISBN 978-3-426-65407-1, geb.: 21,00 €

 

Satoshi Yagisawa: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki

Tokio: Die 25-jährige Takako strandet während einer Lebenskrise in der Antiquariatsbuchhandlung ihres Onkels.

Für die 25-jährige Takako bricht eine Welt zusammen, als ihr Freund ihr eröffnet, dass er eine andere heiraten wird. Unterschlupf findet sie in der Antiquariatsbuchhandlung ihres Onkels in Jinbocho, dem Buchhandelsviertel Tokios, wo sie ihre Liebe zur Literatur entdeckt und langsam zurück ins Leben findet.

Die sympathische, in Rückblenden erzählte Geschichte handelt von zwei Frauen. Zum einen von der jungen Takoko, die ihrem Liebeskummer erst entkommt, als sie lernt, sich ihren Gefühlen zu stellen. Und zum anderen von der Tante Momoko, die nach fünf Jahren des unerklärten Wegbleibens zurück zu ihrem Mann zieht. In gemäßigtem Tonfall erzählt, wirkt die Geschichte aus dem Leben gegriffen. Sie handelt von zurückhaltenden Menschen, die nicht zuletzt über die Literatur lernen, Gefühle zuzulassen.

Die klare Botschaft des leicht melancholischen Buches lautet: "Traue dich zu lieben, auch wenn es schmerzt." Es ist daneben eine Liebeserklärung an die Literatur und das Antiquariats- und Buchhandelsviertel in Tokio.     Bärbel McWilliams 

Yagisawa, Satoshi: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki. Roman. Berlin: Insel 2023. 188 S. ISBN 978-3-458-64369-2, geb.: 18,00 €

 

Kerri Maher: Die Buchhändlerin von Paris

Die Geschichte der berühmten Pariser Buchhandlung "Shakespeare & Company".

Die bibliophile Amerikanerin Sylvia Beach weiß, was sie nicht will: Heiraten - zumindest keinen Mann - und Kinder kriegen. Paris ist ihr Sehnsuchtsort und dort findet sie mit einer mutigen Idee ihren Platz: Sie eröffnet 1919 die Buchhandlung und Leihbibliothek "Shakespeare & Company" mit ausschließlich englischsprachigen Büchern. Es dauert nicht lang und ihr Laden avanciert zu DEM literarischen Punkt der Metropole an der Seine. Ernest Hemingway, Ezra Pound, F. Scott Fitzgerald, Getrude Stein und James Joyce gehen hier ein und aus.

Als Joyces Jahrhundertwerk "Ulysses" im prüden Amerika verboten wird, wagt Sylvia sich in enger Zusammenarbeit mit Joyce an die Veröffentlichung - unter großen Strapazen, denn wann waren Künstler je einfache Männer?! Zum Glück gibt es ihre große Liebe Adrienne Monnier, die nicht nur für ihr leibliches Wohl sorgt.

Kerri Maher ist eine verführerische, gut recherchierte Romanbiografie und ein gelungenes Porträt der Pariser Bohème der 20er Jahre. Wehmütig schließt man diese Romanbiografie am Ende und googelt sofort "Shakespeare & Company"...

Ein Buch für Buchliebhaber*innen und für alle, die an die Macht der richtigen Lektüre zur richtigen Zeit glauben. Absolute Leseempfehlung!   Marie Varela 

Maher, Kerri: Die Buchhändlerin von Paris. Roman. Berlin: Insel 2022. 390 S. ISBN 978-3-458-68233-2, kt.: 16,00 €

evangelisch.de dankt dem Evangelischen Literaturportal Eliport für die inhaltliche Kooperation.