Singhammer: Organvergabe staatlich kontrollieren

Singhammer: Organvergabe staatlich kontrollieren
Die Organtransplantation muss nach Ansicht des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Johannes Singhammer, unter staatliche Kontrolle gestellt werden.

Im Deutschlandradio Kultur forderte er am Dienstag, die Zersplitterung der Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern "weitestgehend" aufzulösen.

Der CSU-Politiker reagierte auf die jüngst bekanntgewordenen Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Spenderorganen. Im Bund gebe es mit dem Paul-Ehrlich-Institut eine bewährte Institution, die bereits eine Reihe von Kompetenzen besitze, sagte Singhammer. Er warb dafür, dem Institut in Abstimmung mit den Ländern weitere Zuständigkeiten zu übertragen. Ziel sei keine staatliche Aufsicht, die entscheidet, wer welches Organ bekommt, sondern eine, die "wie in anderen Politikbereichen auch unangemeldet kontrollieren kann".

Scharfe Kritik übte Singhammer am Prämiensystem für Ärzte, die Boni für Transplantationen erhalten. Dieser Unsinn müsse per Gesetz beendet werden. Singhammer: "Wir wollen dieses Bonus-System nicht, weil es eine der Ursachen für die derzeitigen Skandale ist."

Zum anderen müsse die Anzahl der Transplantationszentren in Deutschland verringert werden. Derzeit gebe es 48 solcher Zentren in Deutschland - aber viel zu wenig Organe. Dies führe zu einem dauerhaften Wettbewerb mit zweifelhaften Folgen.