"Der schöne Garten hat etwas vom Paradies"

Blütenmeer im Luisenpark
© BUGA 23/Daniel Lukac
Die Bundesgartenschau findet in diesem Jahr von 14. April bis 8. Oktober in Mannheim statt. Auch die Kirchen machen mit.
Bundesgartenschau eröffnet
"Der schöne Garten hat etwas vom Paradies"
Zwischen Blumenschau, Sommerfest und Experimentierfeld: Mehr als 5.000 Veranstaltungen sind auf der Bundesgartenschau in Mannheim geplant. Auch die Kirchen bieten im "MöglichkeitsGarten" ein umfangreiches Programm. Zur Eröffnung stellte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch biblische Bezüge her.

"Mit dem Garten fängt alles an" - mit diesen Worten hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 14. April die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim eröffnet. Mit jeder Gartenschau werde dem Menschen die "grundlegende menschliche Aufgabe" vor Augen geführt, die Welt zu "bewahren, zu hüten und behutsam zu gestalten", sagte Steinmeier, der auch Schirmherr der BUGA23 ist.

Bis zum 8. Oktober geht es auf rund 100 Hektar um die Leitthemen Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung.

Gartenschauen erinnerten ihn an die biblisch überlieferte Erschaffung des Menschen als Gärtner, führte Steinmeier aus. Daher sei eine Gartenschau keineswegs eine nebensächliche Veranstaltung, die nur für Hobbygärtner oder Erholungssuchende interessant ist. Vielmehr sei sie Ermutigung und Verpflichtung zugleich.

Die Kirchen bieten auf der Bundesgartenschau einen ökumenischen "MöglichkeitsGarten" an. Er wird am 15. April, um 17 Uhr mit einem Gottesdienst eröffnet. Dabei erklinge auf dem acht Meter hohen Kirchturm die 1755 gegossene Glocke, die täglich für Frieden und die frohe Botschaft zu hören sein werde, teilte die Evangelische Kirche Mannheim mit. Der Titel des Gottesdienstes "Hier wachsen Perspektiven" sei identisch mit dem kirchlichen Motto für die gesamten 178 Tage der BUGA 23.

"In Eintracht mit der Schöpfung"

In der ersten Themenwoche bis 22. April stehen ein Interreligiöses Friedensgebet mit dem "Forum der Religionen Mannheim" und eine Kartoffelaktion auf dem Programm. Im "MöglichkeitsGarten" wächst die älteste, 1763 urkundlich dokumentierte Sorte "Blaue Ajanhuiri".

Die Bundesgartenschau zeige, welche Wohltat für die Augen und die Seele es sei, wenn gärtnerische Pflege die Welt gestalte, sagte der Bundespräsident. Ein schöner Garten, der mit Mühe und Sorgfalt gepflegt werde, der ein Zuhause ist, in dem es sich gut leben lässt, in Eintracht mit der Schöpfung, mit Tieren und Pflanzen, sei eine uralte Utopie des Menschen vom gelingenden Leben. "Der schöne Garten hat etwas von unserer unauslöschlichen Vorstellung vom Paradies", sagte Steinmeier.

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Die menschliche Verpflichtung, die Welt zu hüten und zu pflegen, umfasse aber viel mehr, etwa auch Literatur, Musik, Malerei, Architektur. Zivilisation beginne mit dem Bewusstsein, "mit unserer Welt so sorgsam und vorausschauend, so nachhaltig und behutsam umzugehen wie mit einem Garten", sagte der Bundespräsident.

Nach 1975 ist die Ausstellung das zweite Mal in Mannheim. Bis zum 8. Oktober werden mehr als zwei Millionen Gäste erwartet. Die zwei Standorte, der historische Luisenpark und das ehemalige Spinelli-Militärgelände, sind durch eine zwei Kilometer lange Seilbahn verbunden. Bislang wurden mehr als 1,3 Millionen Blumenzwiebeln gesetzt und rund 217.000 Frühlingsblumen gepflanzt.