Köln (epd). Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) bekundet seinen Respekt für den zurückgetretenen Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. „Mit seinem Rücktritt hat Bischof Bode Verantwortung übernommen“, sagte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth am Montag in Köln. Sein Umgang mit den von ihm zu verantwortenden Fehlern mache ihn zu einem Vorbild für den notwendigen Veränderungsprozess in der katholischen Kirche.
Bode, der der dienstälteste Bischof in Deutschland und seit 2017 auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war, hatte seinen Rücktritt am Samstag bekannt gegeben. Als Grund nannte der 72-Jährige den im September veröffentlichten Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im seinem Bistum, der ihm seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt habe.
Bodes Rücktrittsgesuch ist das erste, das Papst Franziskus im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche angenommen hat. Rücktrittsgesuche anderer Bischöfe hatte der Papst bisher abgelehnt, im Fall des Kölner Kardinals Woelki steht die Entscheidung weiter aus. Auch die katholische Frauenrechtsbewegung Maria 2.0 im Bistum Osnabrück begrüßte den Schritt Bodes und lobte dessen „konsequente und geräuschlose, nicht nach Publikum heischende Vorgehensweise“.
Bereits am Wochenende hatten mehrere Organisationen auf die Entscheidung reagiert. So charakterisierte der norddeutsche Betroffenenrat der Bistümer Hamburg, Hildesheim und Osnabrück Bodes Rückzug als konsequent und vorbildlich „für andere Verantwortungsträger“. Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ nannte Bodes Rücktrittsgesuch verspätet, aber dennoch beispielhaft. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken würdigte die Entscheidung als Zeichen von Stärke und Einsicht, aus eigenen Fehlern zu lernen. Die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, Mechthild Heil, forderte Papst Franziskus auf, ähnlich gelagerte Rücktrittsgesuche anderer Bischöfe ebenfalls anzunehmen.
