Ausgebrannter Panzer vor russischer Botschaft

ausgebrannter Panzer russischer Botschaft in Berlin umringt von Menschen
© epd-bild/Gordon Welters
Zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine ist (am 24.2.2023) vor der russischen Botschaft in Berlin ein ausgebrannter russischer T-72 Panzer aufgestellt worden. Der Panzer soll nach Angaben der Initiatoren ein Wochenende lang neben stehen bleiben.
Protest gegen den Krieg
Ausgebrannter Panzer vor russischer Botschaft
Zum Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine steht ein ausgebrannter Panzer vor der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin. Der Protestaktion ging ein monatelanger Streit mit den Behörden voraus.

"Dieser Panzer soll ein Zeichen unseres Protestes gegen den Krieg Russlands setzen und unsere Solidarität mit der Ukraine ausdrücken", erklärten die Initiatoren vom Museum "Berlin Story Bunker", Wieland Giebel und Enno Lenze, auf ihrer Webseite. Der Panzer soll nach Angaben der Initiatoren ein Wochenende lang neben der interaktiven Kunstinstallation "Russkij Mir" ("Russische Welt" oder "Russischer Friede") beim Botschaftsgebäude Unter den Linden stehen bleiben. Die Kunstaktion solle deutlich machen, welcher Bedrohung die besetzten Gebiete ausgesetzt sind.

"Wir wollen den Terroristen ihren Schrott wieder vor die Tür stellen. Sie haben gemordet, geplündert, Millionen Menschen vertrieben und machen einfach jeden Tag weiter", betonte Giebel. "Wer solche Kriegsverbrechen begeht, wird scheitern", sagte er mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Der russische T-72-Panzer, Baujahr 1985, sei in den ersten Kriegstagen bei der Schlacht um Kiew nahe Butscha zerstört worden. Er zeige, so Lenze, die "Vergänglichkeit von Mensch und Maschine". Einige der russischen Panzer, die vor einem Jahr Richtung Kiew vorstießen, hätten die Aufschrift "Nach Berlin" getragen.

"Mit der Ausstellung wird der Wunsch der russischen Terroristen erfüllt: Ihre Panzer stehen in Berlin. Nur anders, als sie sich das dachten", erklärten die Initiatoren. Um die Aufstellung des Panzers hatte es zuvor einen monatelangen Streit gegeben. Das zuständige Bezirksamt Mitte hatte die Aktion zunächst mit der Begründung abgelehnt, dass in dem Wrack "wahrscheinlich Menschen gestorben" seien. Daher sei die Ausstellung nicht angemessen. Im Oktober hatte das Verwaltungsgericht Berlin das Bezirksamt verpflichtet, die vorübergehende Aufstellung zu genehmigen.

Die von dem Buchhändler und Verleger Wieland Giebel konzipierten Ausstellungen in einem ehemaligen Hochbunker nahe des Anhalter Bahnhofs dokumentieren die Geschichte des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit. Im eigenen Verlag erscheinen auch Bücher zu diesen Themen. Eine Sonderausstellung zeigt kreative Formen des Widerstands gegen den Ukraine-Krieg im Internet - in Gestalt von Meme-Karikaturen.