Bischöfe geloben Besserung bei Synodalem Weg

Bischöfe geloben Besserung bei Synodalem Weg
In Fulda ist die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz zu Ende gegangen. Schwerpunktthema war der Fortgang des Reformdialogs Synodaler Weg. Die Bischöfe wollen sich in Zukunft besser abstimmen.

Fulda (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich für gemeinsame Entscheidungen und Beschlüsse von Klerikern und Laien für Kirchenreformen auch in Zukunft ausgesprochen. „Wir wollen Synodalität auch in Zukunft und wir wollen sie verstärkt“, sagte Bätzing am Donnerstag zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda. Der Limburger Bischof sagte aber auch, dass die katholische Kirche in Deutschland dabei sei, Synodalität zu lernen und einzuüben.

Trotz der Schwierigkeiten sei man jedoch auch schon zu deutlichen Fortschritten beim katholischen Reformdialog Synodaler Weg gekommen. So seien bereits ein halbes Dutzend anspruchsvolle Beschlüsse gefasst worden, die es jetzt umzusetzen gelte, betonte Bätzing. Auf dem Synodalen Weg beraten katholische Laien und Kleriker seit 2019 über Wege aus der Missbrauchskrise.

Bei der vierten Synodalversammlung des Reformdialogs Anfang September in Frankfurt am Main war es zum Eklat gekommen, als eine Minderheit von Bischöfen mit ihren Nein-Stimmen einen Reformtext über eine progressive Sexualethik verhindert hatte. Homosexualität und Geschlechtervielfalt werden darin anerkannt. Als Konsequenz kündigte Bätzing an, dass sich die Bischöfe auf ihrer Frühjahrsvollversammlung 2023 besser abstimmen wollten. Die Vollversammlung findet wenige Tage vor der fünften und letzten Synodalversammlung des Synodalen Wegs statt.

Bätzing betonte, jeder Bischof müsse den Freiraum haben, seine Position auszudrücken. Natürlich seien nicht alle Bischöfe einer Meinung. Nur über Differenz und Konflikte komme man weiter.

Auf der letzten Synodalversammlung im März soll ein Ausschuss besetzt werden, der einen dauerhaften Synodalen Rat vorbereiten soll. Dieser Rat soll den Synodalen Weg als gemeinsames Beratungsgremium von Bischöfen und Laien ablösen. Der Synodale Rat sei ein deutliches Zeichen dafür, dass das synodale Prinzip weitergeführt werden solle und sei daher einer der zentralen Beschlüsse des Reformprojekts. Gerade für die Umsetzung dieses Beschlusses hätten die Bischöfe eine besondere Verantwortung, sagte Bätzing.

Der Bischofskonferenzvorsitzende verwahrte sich gegen den Angriff des vatikanischen Ökumene-Ministers Kardinal Kurt Koch auf den Reformdialog. Dieser hatte in einem am Donnerstag erschienenen Interview gesagt, der Synodale Weg erinnere ihn an die Situation der Kirchen im Nationalsozialismus. Bätzing forderte eine umgehende Entschuldigung, andernfalls erwäge er eine Beschwerde bei Papst Franziskus. Mitte November wollen die Bischöfe zu ihrem turnusmäßigen Besuch nach Rom reisen.

Bis Donnerstag hatten die Bischöfe der 27 katholischen Diözesen in Fulda beraten, unter anderem auch über die Arbeit der katholischen Seelsorge während der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands im vergangenen Jahr. Zudem wurde ein Nachfolger für den aus dem Amt scheidenden Missbrauchsbeauftragten Stephan Ackermann gewählt. Der Aachener Bischof Helmut Dieser wird künftig einer neuen bischöflichen Fachgruppe vorsitzen, die Prävention und Aufarbeitung begleiten soll.