Junge Menschen oft wegen psychischer Diagnosen in der Klinik

Junge Menschen oft wegen psychischer Diagnosen in der Klinik

Wiesbaden (epd). Psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen waren im Jahr 2020 bei jungen Menschen die häufigsten Ursachen für eine stationäre Aufnahme ins Krankenhaus. Zahlen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden vom Dienstag waren diese Diagnosen bei 17,7 Prozent der Klinikbehandlungen von 15- bis 24-Jährigen ausschlaggebend.

Die absolute Zahl der Aufnahmen wegen psychischer Diagnosen ging dem Bundesamt zufolge von etwa 169.500 Fällen im Jahr 2019 auf rund 147.000 zurück. Dieser Rückgang von 13 Prozent entspreche fast exakt dem Rückgang der Krankenhausbehandlungen insgesamt. Viele stationäre Behandlungen seien in diesem Zeitraum wegen Corona ausgesetzt worden, begründete das Bundesamt die sinkenden Fallzahlen.

Innerhalb der Gruppe der psychischen Diagnosen waren laut Statistik Depressionen am stärksten vertreten. In rund 23.200 Fällen wurden 15- bis 24-Jährige wegen einer depressiven Episode aufgenommen, in 15.300 weiteren Fällen wegen wiederkehrender depressiver Störungen. Die Folgen von Alkoholmissbrauch sorgten für 19.300 stationäre Aufnahmen in dieser Altersgruppe.

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bildeten im Jahr 2020 mit 14,7 Prozent nach den psychischen Krankheiten und Verhaltensstörungen die zweithäufigste Ursachengruppe für eine Krankenhausbehandlung. Auf Rang drei folgten demnach Verletzungen und Vergiftungen mit zusammen 14,4 Prozent und Erkrankungen des Verdauungssystems mit 9,8 Prozent.