Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor eine Hungerkatastrophe in sieben Ländern Afrikas gewarnt. Millionen Menschen drohten dort zu verhungern, erklärte der beigeordnete WHO-Generaldirektor für Notfallreaktionen, Ibrahim Soce Fall, am Dienstag in Genf.
In den Ländern litten mehr als 80 Millionen Menschen unter der schlimmsten Lebensmittelknappheit seit Jahrzehnten. Es handele sich um Äthiopien, Dschibuti, Kenia, Somalia, Südsudan, Sudan und Uganda. Fall betonte, dass Hungerkrisen immer auch Gesundheitskrisen seien. Der Hunger schwäche die Menschen und mache sie anfälliger für Krankheiten wie Masern und Cholera.
Aus einigen Ländern seien bereits Ausbrüche der Krankheiten gemeldet worden. Die WHO liefere Arzneien und medizinische Ausrüstung in die Region. In den sieben Staaten herrscht eine teilweise extreme Dürre, die Ernten, Nahrungsmittelbestände und Vieh vernichtet. Zudem sind wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Getreidelieferungen ausgefallen.
Erstmals seit Beginn der russischen Invasion Ende Februar verließ am Montag ein Frachtschiff mit Getreide den Hafen der ukrainischen Stadt Odessa. Laut den UN war es das erste Schiff, das im Rahmen einer ukrainisch-russischen Vereinbarung zum Getreide-Export aus der Ukraine ausgelaufen ist.
