Pflegende Angehörige fordern Hitzehilfe

Pflegende Angehörige fordern Hitzehilfe

Berlin (epd). Der Verein „Wir Pflegen Berlin!“ hat vor Gefahren durch Hitze in der häuslichen Pflege gewarnt. Auch die Pflege zu Hause durch Angehörige benötige ein Hitzeschutzkonzept und Sofortmaßnahmen, erklärte die Vereinsvorsitzende der Interessenvertretung pflegender Angehöriger, Gabriele Tammen-Parr, am Dienstag in Berlin. Aktuell seien neben der Einrichtung eines Hitzetelefons konkrete Maßnahmen etwa zur Senkung der Raumtemperatur sinnvoll.

Mittel- und langfristig müsse es verbindliche Versorgungsstandards für heiße Tage für ältere und pflegebedürftige Menschen geben, forderte Tammen-Parr. Diese seien vor allem wichtig, wenn Ältere und Pflegebedürftige alleine lebten.

Nicht erst die Hitze erschwere die Lage in vielen Pflegehaushalten, warnte der Verein außerdem. Pflegende Angehörige, vornehmlich pflegende Eltern, seien schon länger überfordert. Pandemie, steigende Energie- und Lebenshaltungskosten, Personalmangel, fehlende Entlastungsangebote, mangelhafte Regelungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf und die Hitzewelle bildeten ein gefährliches Gemisch. Pflegende Angehörige müssten unter allen Bedingungen Pflegeverantwortung übernehmen können, ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen.