Psychische Corona-Folgen nicht unterschätzen

Heinrich Bedford-Strohm zu den Spätfolgen der Pandemie
© epd-bild/Christian Ditsch
Die seelische Inzidenz sei "mit keiner Zahl auszudrücken", habe aber enorme Wucht und Macht, mahnte Heinrich Bedford-Strohm.
Bedford-Strohm mahnt
Psychische Corona-Folgen nicht unterschätzen
Die Pandemie hat sich auch auf das psychische Wohlbefinden vieler Menschen ausgewirkt. Es sei an der Zeit, auch die "seelische Inzidenz" der Gesellschaft zu beachten, fordert der frühere EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm.

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat nach zwei Jahren Corona-Pandemie für einen verstärkten Blick auf "die seelische Inzidenz" der Gesellschaft geworben. Jahrelang sei nun täglich über die virologische Inzidenz gesprochen worden, sagte Bedford-Strohm am Sonntagabend in einem Kantatengottesdienst in der Stadtkirche St. Marien in Gunzenhausen. Die seelische Inzidenz sei "mit keiner Zahl auszudrücken", hab aber enorme Wucht und Macht.

In diesem Zusammenhang verwies der evangelische Theologe auf das Thema Resilienz. "Das ist die Widerstandskraft, die wir brauchen, wenn wir durch Zeiten gehen, in denen uns die Kontrolle über unser Leben aus der Hand rinnt", sagte Bedford-Strohm laut Redemanuskript. Resilienz als "innere Widerstandskraft" in Notlagen sei "die große Herausforderung unserer Zeit". Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker seien "echte Resilienzspender in diesen Zeiten", erläuterte der Landesbischof.

Bedford-Strohm predigte im Kantatengottesdienst zur Verabschiedung des alten und Einführung des neuen Präsidiums des Verbands Evangelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Bayern. Klaus Wedel war bereits Ende Januar 2021 nach rund vier Jahrzehnten im Verband als Präsident abgetreten.