ZdK-Präsidentin dringt auf eigenen Reformkurs deutscher Bischöfe

ZdK-Präsidentin dringt auf eigenen Reformkurs deutscher Bischöfe

Frankfurt a.M. (epd). Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat die Bischöfe hierzulande zu eigenständigen Reformen aufgerufen. Man dürfe nicht erwarten, dass die Weltkirche Probleme löst, die man selbst vor Ort in die Hand nehmen muss. „Wir müssen hier handeln, hier bei uns, das kann uns niemand abnehmen“, sagte Stetter-Karp am Samstag nach Abschluss dreitägiger Beratungen im Rahmen des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg in Frankfurt am Main.

Besonders die Frauenrechte in der Kirche seien ihr ein Anliegen. „Menschenrechte in der Kirche sind erst dann Realität, wenn es Gerechtigkeit für alle Geschlechter gibt“, sagte Stetter-Karp und fügte hinzu: „Wir geben uns nicht mit Häppchen zufrieden.“

„Die Versammlung hat geliefert“, sagte die ZdK-Präsidentin angesichts von Beschlussfassungen zu sogenannten Handlungstexten unter anderem zur Öffnung von katholischen Weiheämtern für Frauen, zur Einbeziehung von Gläubigen bei Bischofswahlen und zu Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare. Doch wenn wichtige Texte bei der nächsten Synodalversammlung nicht final beschlossen würden, könne das umfassende Reformwerk, dass sich das ZdK zusammen mit den Bischöfen vorgenommen habe, nicht gelingen.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, nannte die dritte Synodalversammlung einen großen Erfolg und zugleich einen Zwischenschritt. Er habe die große Hoffnung auf eine „veränderte Kultur, deutlich partizipativer, gerechter, in geteilter Verantwortung aller, die durch Taufe und Firmung zum Gottesvolk gehören“. „Wir wollen, dass Frauen in der Kirche aufgrund ihrer gleichen Würde Zugang zu Diensten und sakramentalen Ämter erhalten“, sagte der Limburger Bischof.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hatte zusammen mit der katholischen Deutschen Bischofskonferenz 2019 den Reformdialog Synodaler Weg ins Leben gerufen. Die fünfte und abschließende Synodalversammlung ist für 2023 geplant. Seit Donnerstag berieten 230 Delegierte des Synodalen Wegs in Frankfurt bei der dritten Vollversammlung insbesondere über Konsequenzen aus den Fällen sexualisierter Gewalt und der damit verbundenen Vertrauenskrise.