Hilfsbündnis: Lebensbedingungen in Afghanistan verschlechtern sich

Hilfsbündnis: Lebensbedingungen in Afghanistan verschlechtern sich

Bonn (epd). Hilfsorganisationen beobachten in vielen Regionen Afghanistans eine massive Verschlechterung der Lebensbedingungen durch die wirtschaftliche Krise. „Das staatliche Gesundheitssystem ist zusammengebrochen, Lebensmittelpreise steigen auf Rekordniveau“, erklärte das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ am Donnerstag in Bonn. „Die Nöte der Menschen vor Ort sind riesig, Armut breitet sich landesweit aus“, sagte Vorständin Manuela Roßbach.

Die kalte Jahreszeit verschärfe die Situation weiter, mahnte Roßbach: „Die Vereinten Nationen warnen bereits davor, dass rund 23 Millionen unter einer Hungersnot leiden könnten.“ Vor allem besonders schutzbedürftige Gruppen wie Kinder seien gefährdet. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO könnten bis Ende des Jahres bis zu drei Millionen Kinder unter fünf Jahren unterernährt sein. Afghanistan dürfe nicht vergessen werden, forderte Roßbach.

Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen seien die Hilfsorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ auch in entlegenen Regionen aktiv, um eine lebensnotwendige Grundversorgung aufrechtzuerhalten. So liefert das Medikamentenhilfswerk Action Medeor den Angaben zufolge medizinische Hilfsgüter in betroffene Regionen und stellt finanzielle Hilfen bereit. Nothilfe für vertriebene Familien leiste die Organisation Help - Hilfe zur Selbsthilfe. Die Kinderhilfsorganisation World Vision sei mit mobilen Ernährungs- und Gesundheitsteams in vier Provinzen im Einsatz. Die Johanniter planten finanzielle Unterstützung, damit Menschen Heizmaterial, Decken, Winterkleidung und weitere Dinge zum Schutz vor Kälte kaufen können.

„Aktion Deutschland Hilft“ wurde 2001 gegründet. In dem Bündnis haben sich deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, um im Falle großer Katastrophen schnelle und effektive Hilfe zu leisten.