Bedford-Strohm will im Sozialen möglichst wenig sparen

Portrait von EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm in einer Kirche
© epd-bild/Thomas Lohnes
Kirche und Geld
Bedford-Strohm will im Sozialen möglichst wenig sparen
Angesichts des Mitgliederverlusts und sinkender Einnahmen der Kirchen schließt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, auch Einschnitte bei diakonischen Einrichtungen nicht aus.

"Wir hoffen, dass wir im sozialen Bereich so wenig wie möglich einsparen müssen", sagte Bedford-Strohm der "Süddeutschen Zeitung". Aber in einer Gesellschaft, in der weniger Menschen bereit seien, der Kirche als Mitglieder Geld zu geben, "wird es wahrscheinlicher, dass die Kirche bestimmte Leistungen nicht mehr erbringen kann", ergänzte er.

"Ich kann nicht einerseits aus der Kirche austreten und mich auf der anderen Seite beklagen, dass es den evangelischen Kindergarten nicht mehr gibt", sagte Bedford-Strohm. "Aber vielleicht ist so ein Einsparprozess, so bitter das ist, eine Gelegenheit, mal wahrzunehmen, was die Kirche alles Gutes macht", betonte der bayerische Landesbischof.

Die EKD strebt an, bis 2030 insgesamt rund 17 Millionen Euro an Ausgaben einzusparen. Als weitere Sparmöglichkeit nannte Bedford-Strohm Immobilien. Diskutiert werden in den Gremien der EKD zudem Kürzungen in weiteren Einrichtungen. Zudem erhofft man sich Einsparungen durch mehr Zusammenarbeit der Landeskirchen.

Bedford-Strohm warnte angesichts der Spardiskussionen vor einem "Verliebtsein in den Niedergang" auch in der Kirche. "Die liebevoll gepflegte Beschwörung der eigenen Krise steigert bei anderen ja nicht gerade die Lust, Teil der eigenen Gemeinschaft zu sein", sagte er mit Blick auf Bemühungen der evangelischen Kirche, Mitglieder zu halten und auch neue zu gewinnen.