Opposition in Venezuela will an Regionalwahlen teilnehmen

Opposition in Venezuela will an Regionalwahlen teilnehmen

Berlin, Caracas (epd). Die größten Oppositionsparteien Venezuelas wollen an den Regionalwahlen im November teilnehmen. Die Entscheidung sei nach einem umfassenden Prozess getroffen worden, in den auch die Parteibasis einbezogen worden sei, teilte das Bündnis „Plataforma Unitaria“ am Dienstagabend (Ortszeit) laut der Zeitung „El Nacional“ mit. Oppositionsführer Juan Guaidó sagte, es gebe derzeit keine Garantien für freie und faire Wahlen. Staatschef Nicolás Maduro begrüßte die Entscheidung.

Die Opposition verhandelt derzeit in Mexiko mit der Regierung von Maduro. Bei den unter der Schirmherrschaft Norwegens stehenden Gesprächen sollen auch Konditionen für transparente Wahlen ausgehandelt werden. Oppositionsvertreter fordern außerdem die Freilassung der politischen Gefangenen. Die Regierung hingegen strebt eine Lockerung der internationalen Sanktionen an. Am 21. November werden in Venezuela Gouverneure und Bürgermeister neu gewählt.

Die Opposition hatte die Präsidentschaftswahlen 2018 wegen Betrugsvorwürfen boykottiert, aus denen Maduro als Sieger hervorging. Die Wahlen wurden auch von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt. Bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr zeigte sich die Opposition zerstritten. Während Guaidó zu einem Boykott aufrief, beteiligten sich anderen Parteien am Wahlkampf.

Neben der politischen Krise befindet sich das südamerikanische Land schon seit Jahren in einer schweren wirtschaftlichen Krise, die durch die Pandemie verstärkt wurde. Etwa 90 Prozent der 28 Millionen Venezolanerinnen und Venezolaner leben in Armut. Knapp sechs Millionen Menschen sind geflüchtet, die meisten davon ins Nachbarland Kolumbien.