Mehr als 140 entführte Kinder und Jugendliche in Nigeria freigelassen

Mehr als 140 entführte Kinder und Jugendliche in Nigeria freigelassen

Frankfurt a.M., Abuja (epd). In Nigeria sind mehr als 140 Kinder und Jugendliche freigelassen worden, die in den vergangenen Monaten von Banden verschleppt worden waren. Im Bundesstaat Kaduna kamen am Freitagabend 32 entführte Schüler einer christlichen Schule frei, wie die Zeitung „Punch“ am Samstag berichtete. In den Bundesstaaten Zamfara und Niger wurden 18 und 92 Kinder und Jugendliche freigelassen. In den vergangenen Monaten hatte es in Nordnigeria eine Welle von Massenentführungen gegeben. Die Freilassungen in den vergangenen Tagen erfolgten offenbar unabhängig voneinander.

In Kaduna wurden Medienberichten zufolge 32 Schulkinder einer Baptistenschule freigelassen, nachdem gegen die Zahlung von mehr als 150.000 Euro zuvor bereits 90 andere freigekommen waren. Bewaffnete hatten im Juli mehr als 100 Schulkinder aus der Schule verschleppt. In Zamfara seien am Freitag zudem 18 Schüler einer Landwirtschafts- und Veterinärschule nach Verhandlungen der Regionalregierung mit den Entführern freigelassen worden, berichtete die Zeitung „Premium Times“ am Samstag. Am Donnerstagabend waren bereits 92 Schulkinder einer Islamschule in Tegina im Bundesstaat Niger freigelassen worden.

In Nigeria entführen bewaffnete Banden und islamistische Gruppen immer wieder Personen, darunter Schulkinder, um von den Eltern oder vom Staat hohe Beträge an Lösegeld zu fordern. Die nigerianische Regierung rief in der Vergangenheit dazu auf, kein Lösegeld zu zahlen, um Entführungen nicht zu einem Geschäftsmodell von Banden werden zu lassen. In den vergangenen Monaten gab es einen Anstieg an Massenentführungen in der Region, bei denen zwischen Januar und August Schätzungen zufolge insgesamt mehr als 1.000 Personen verschleppt wurden. Viele kommen meist nach mehreren Tagen wieder frei.