5. Jahrestag: Gedenken an Opfer rassistischer Morde in US-Kirche

5. Jahrestag: Gedenken an Opfer rassistischer Morde in US-Kirche

Washington/Charleston (epd). Bei einem Online-Gottesdienst haben US-Geistliche am Mittwoch (Ortszeit) der neun Opfer der rassistisch motivierten Morde in einer Kirche vor fünf Jahren gedacht. Zwei Welten seien kollidiert an diesem 17. Juni 2015 in der "Mother Emanuel African Methodist Episcopal"-Kirche in der Stadt Charleston in South Carolina, sagte die leitende Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika, Elizabeth Eaton: Hass auf der einen Seite, Bibelstudium auf der anderen.

Ein junger Weißer hatte neun afrikanisch-amerikanische Mitglieder einer Bibelgruppe getötet. Der Täter Dylann Roof wurde 2017 zum Tod verurteilt. Inzwischen machten Roofs Anwälte geltend, der zur Tatzeit 21-Jährige leide an psychischen Störungen. Er habe geglaubt, seine Todesstrafe sei nebensächlich, da weiße Nationalisten ihn bei einem kommenden "Rassenkrieg" befreien würden.

Der Generalsekretär des ökumenischen Nationalen Kirchenrates, James Winkler, sagte am 5. Jahrestag der Morde, Rassismus sei eine Sünde, die wir "bekennen und demontieren müssen". Bischof Michael Leon Mitchell von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika sagte, angesichts von Krankheit und Tod durch das Coronavirus und der wirtschaftlichen Krise sowie der Auseinandersetzung um Rassismus stünden die USA am Scheideweg.