BBC: "Islamischer Staat" im Sahel kämpft gegen Al-Kaida

BBC: "Islamischer Staat" im Sahel kämpft gegen Al-Kaida

Genf, Bamako (epd). Der sogenannte Islamische Staat hat erstmals öffentlich erklärt, dass er in Mali und Burkina Faso gegen Terroristen von Al-Kaida in der Region kämpft. Das berichtete der britische Sender BBC am Freitag und berief sich dabei auf das IS-Propagandaorgan "Al-Naba". Darin seien die Anhänger des Al-Kaida-Ablegers im Sahel, JNIM, als Ungläubige und räudige Hunde beschimpft worden, die mit Selbstmordattentaten und anderen Angriffen angegangen würden.

Die Rivalität zwischen JNIM und dem "Islamischen Staat in der Großsahara" sorgt seit Monaten für erbitterte Kämpfe in der Region, in deren Verlauf auch viele Zivilisten getötet worden sind. Angeblich war der IS mit einem Versuch gescheitert, mit Al-Kaida einen Waffenstillstand im Gegenzug für Blutgeld und die Freilassung von Gefangenen auszuhandeln. Dies könnte der Hintergrund der neuen Eskalation sein.

Die UN sprechen von einer besorgniserregenden Sicherheitslage im Sahel. Sowohl in Mali als auch in Burkina Faso finden mehrfach wöchentlich Anschläge islamistischer Gruppen statt. JNIM und IS sind überdies in kriminelle Geschäfte wie den Schmuggel mit Waffen und Drogen verwickelt. Der Einsatz einer UN-Blauhelmmission in Mali, an der die Bundeswehr mit bis zu 1.100 Soldaten beteiligt ist, hat den Terror im Sahel ebenso wenig eindämmen können wie die Gründung der regionalen Anti-Terrortruppe G5-Sahel.