Corona-Krise verändert Glaubenspraxis vieler US-Amerikaner

 Drive-In Gottesdienstes der Lighthouse Kirche
© Cindy Yamanaka/Orange County Reg/dpa
Teresa Lemus aus Fontana spricht während eines sogenannten Drive-In Gottesdienstes der Lighthouse Kirche, die die Gläubigen aus ihren Autos heraus verfolgen.
Corona-Krise verändert Glaubenspraxis vieler US-Amerikaner
Viele US-Amerikaner verändern in der Corona-Krise ihre Glaubenspraxis. Bei einer Erhebung des in Washington ansässigen Instituts Pew Research Center gaben 55 Prozent der Befragten an, sie beteten für ein Ende der Krise.

Besonders häufig beteten demnach evangelikale Christen (82 Prozent) und afroamerikanische Protestanten (79 Prozent). Die meisten Kirchen in den USA veranstalten derzeit keine Gottesdienste.

Die Mehrzahl der Kirchgänger ersetzt die physische Teilnahme durch TV- oder Internet-Gottesdienste, wie aus der am Montag vorgestellten Befragung vorgeht. 62 Prozent der protestantischen und 46 Prozent der römisch-katholischen Christen, die nach eigenen Angaben normalerweise ein oder zwei Mal im Monat in die Kirche gehen, nehmen nun am Bildschirm teil.

Bei der Erhebung erklärten 44 Prozent der Befragten, die Krise habe ihr Leben stark verändert. Ebenfalls 44 Prozent sagten, ihr Leben habe sich nur ein wenig verändert. Zwölf Prozent bemerkten keine Veränderung. Für die Untersuchung befragte das Pew Research Center vom 19. bis 24. März rund 11.500 US-Amerikaner.

In Florida nahm die Polizei unterdessen vorübergehend den Megakirchenpastor Rodney Howard-Browne fest, wie der "Miami Herald" berichtete. Der Pastor habe am Sonntag in seiner pfingstkirchlich geprägten River-Kirche in Tampa zwei Gottesdienste mit mehreren hundert Gläubigen abgehalten und damit gegen Ausgangs- und Gesundheitsvorschriften verstoßen. Howard-Browne wurde gegen Kaution von 500 US-Dollar wieder freigelassen.

2017 hat Howard-Browne im Weißen Haus für Präsident Donald Trump gebetet. Vergangenes Jahr predigte Paula White in der River-Kirche, Trumps "spirituelle Beraterin".