Auch Kirchen in Sachsen und Bistum Fulda sagen Gottesdienste ab

Auch Kirchen in Sachsen und Bistum Fulda sagen Gottesdienste ab

Dresden, Fulda (epd). Auch in Sachsen haben die Kirchen entschieden, die Sonntagsgottesdienste abzusagen. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens rief am Samstag ihre Gemeinden zu einem entsprechenden Schritt auf. Das katholische Bistum Dresden-Meißen sagte alle öffentlichen Gottesdienste und Veranstaltungen bis auf weiteres ab, desgleichen das katholische Bistum Fulda.

"Die Bitte um Absage gilt neben Gottesdiensten auch für alle anderen öffentlichen Veranstaltungen in den Kirchgemeinden und Einrichtungen", erklärte die sächsische evangelische Landeskirche in Dresden. Dieser Verzicht sei keine leichte Entscheidung, entspreche jedoch dem Gebot der Nächstenliebe und diene dem gesellschaftlichen Miteinander. Die Kirchenglocken sollen den Angaben zufolge trotzdem läuten und die Kirchen geöffnet sein. Wenn möglich, sollten Seelsorger zur Zeit des Gottesdienstbeginns vor Ort ansprechbar sein.

"Der Schutz von Leib und Leben der besonders Gefährdeten erfordert in der Coronakrise Entscheidungen, die ich nur sehr schweren Herzens und in großer Bedrängnis treffe", erklärte der katholische Bischof Heinrich Timmerevers in Dresden. Die Ausbreitungsdynamik des Virus mache die Absagen jedoch notwendig. "Die Sonntagspflicht ist damit aufgehoben", betonte der Theologe. Die Kirchenräume sollten jedoch nach Möglichkeit für das persönliche Gebet geöffnet bleiben.

In Fulda gilt die Regelung zum Verzicht auf liturgische Feiern bis zum 3. April, teilte das Bistum am Samstag mit. Empfohlen wurde zudem, die Erstkommunionfeiern auf den Zeitraum nach den Sommerferien zu verlegen.

Bereits am Freitag hatten mehrere evangelische Landeskirchen und katholische Bistümer angekündigt, wegen der Corona-Pandemie ihre Gottesdienste abzusagen - darunter die evangelische Nordkirche (Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern), die Kirchen in Niedersachen und Bremen, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, deren Gebiet sich überwiegend auf Nord- und Osthessen erstreckt, sowie das Bistum Hildesheim und die Erzbistümer Hamburg und München/Freising. Die Kirchen verwiesen die Gläubigen auf Rundfunk- und Fernsehgottesdienste bzw. im Internet gestreamte Gottesdienste.

epd lob/lmw rks